Saxe: Die Zwei-Sitz-Lösung darf kein fauler Kompromiß werden
Mit „gemischten Gefühlen“ hat Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe auf die Entscheidung des Landeskabinetts reagiert, den Verwaltungssitz des vereinigten Universitätsklinikums Schleswig-Holstein an zwei Standorte – Kiel und Lübeck – zu geben. „Die jetzt gefundene Lösung ist die zweitbeste. Die beste und sachlich richtige Lösung wäre gewesen, den Sitz nach Lübeck zu geben“, sagte Saxe gestern nach der offiziellen Bekanntgabe der Entscheidung durch die Landesregierung.
„Die zweitbeste Lösung muß nicht zwangsläufig eine schlechte Lösung sein“, zeigte sich Saxe aber vorsichtig optimistisch. Eine schlechte Lösung wäre sie jedoch dann, wenn sie in der konkreten Ausgestaltung den Charakter eines „faulen Kompromisses“ bekommen würde.
Jetzt komme es darauf an, die Zwei-Sitz-Lösung in ihrer konkreten Ausgestaltung so umzusetzen, daß klare Kompetenzen und Entscheidungsstrukturen geschaffen würden, so der Lübecker Verwaltungschef weiter. „Die Hängepartie muß mit dieser Entscheidung ein Ende haben. Die Universität Lübeck und das Klinikum an der Lübecker Uni müssen klare Entwicklungsperspektiven und Planungssicherheit bekommen.“
Lübeck sei mit der Universität und Fachhochschule und mit einer großen Zahl von Unternehmen in dieser Branche der herausragende Standort für Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft zumindest in Schleswig-Holstein, wenn nicht in weiten Teilen Norddeutschlands. „Die Erichsen-Kommission hat dies in ihrem Abschlußbericht bestätigt und vorgeschlagen, diesen wichtigen Standortvorteil weiter zu stärken und auszubauen“, betonte Saxe. Die Landesregierung habe zugesagt, die Vorschläge der Kommission umzusetzen. „Daran wird sie auch weiterhin gemessen.“
Saxe dankte allen, die sich in den letzten Wochen und Monaten und bis in die Schlußphase der Entscheidung nachdrücklich für den Standort Lübeck eingesetzt haben, vor allem den Unternehmen und den Wirtschaftsverbänden. +++