Vorsicht: Kröten und Frösche wandern wieder
Wie in jedem Frühjahr wandern die Kröten und Frösche in den kommenden Wochen wieder zu ihren angestammten Gewässern, um sich dort zu paaren und abzulaichen. Da einige Lübecker Straßen traditionelle Wanderwege der Amphibien kreuzen, werden leider in jedem Jahr viele Tiere totgefahren oder verletzt. Darauf weist der Bereich Naturschutz der Hansestadt hin.
Gefahrenschwerpunkte sind zum Beispiel die Wesloer Landstraße in Höhe des Deepenmoors sowie die Straße durch das Schlutuper Industriegebiet östlich des Deepenmoors. Dort bemühen sich ehrenamtliche Helfer des Naturschutzbundes (NABU) gemeinsam mit Zivildienstleistenden des Bereiches Naturschutz der Hansestadt Lübeck, die Amphibienverluste durch Aufstellung eines Schutzzaunes und tägliche Betreuung möglichst gering zu halten.
Durch die jährliche Hilfsaktion konnte das Aussterben der Kröten und Frösche im Bereich des Deepenmoors bis jetzt erfolgreich verhindert werden. Im Laufe der Jahre wurden bisher insgesamt rund 15 000 Tiere - überwiegend Erdkröten - vor dem sicheren Tod auf der Straße bewahrt.
Allerdings ist der Einsatz von Amphibienzäunen langfristig keine ideale Lösung, denn er ist sehr arbeitsaufwendig und kann auch nicht alle Tiere vor dem Verkehrstod retten. Der Bereich Naturschutz der Hansestadt Lübeck setzt sich daher dafür ein, daß Amphibienwanderungen bereits bei der Planung neuer Straßen, zum Beispiel bei der geplanten Umgehungsstraße Schlutup, berücksichtigt werden, um „Todesfallen für Amphibien“ zu verhindern. Jeweils bis zu 4000 Tiere wurden in jedem Jahr vor dem sicheren Tod auf der Straße bewahrt. So ist es zum Beispiel sinnvoll, die geplante Umgehungsstraße bei Schlutup mit rettenden Amphibientunneln auszustatten und den Wesloer Weg nach Fertigstellung der Umgehungsstraße zurückzubauen.
Autofahrer können zum Schutz der Frösche und Kröten beitragen, indem sie abends und nachts auf den Straßen, speziell rund um das Deepenmoor, besonders vorsichtig fahren. Mit wandernden Amphibien ist besonders abends bei wärmeren Temperaturen über fünf Grad und bei Regen zu rechnen. Wer gern aktiv mithelfen möchte, kann sich an den NABU wenden. Telefon (04502) 7 17 01. +++