Trägerunabhängige Pflegeberatungsstelle in Lübeck eröffnet

Veröffentlicht am 21.01.2002

Trägerunabhängige Pflegeberatungsstelle in Lübeck eröffnet

Trägerunabhängige Pflegeberatungsstelle in Lübeck eröffnet

020054L 2002-01-21

Die Hansestadt Lübeck hat am heutigen Montag, 21. Januar, im Erdgeschoß des Verwaltungszentrums “Mühlentor”, Kronsforder Allee 2 - 6, eine trägerunabhängige Pflegeberatungsstelle eröffnet. Die im “Haus Trave” eingerichtete Beratungsstelle, die selbstverständlich auch für Rollstuhlfahrer gut zu erreichen ist, richtet sich an Pflegebedürftige sowie deren Angehörige. Sie ist als Modellprojekt im Rahmen der Pflegequalitätsoffensive des Landes Schleswig-Holstein eingerichtet worden.

Ob unerwartet oder absehbar - es gibt Situationen im Leben, da benötigt ein Mensch vorübergehend oder auch dauerhaft Hilfe. Das kann bei zunehmendem Alter der Fall sein, bei Krankheit oder einer Behinderung. Die Frage ist dann, wer hilft, welche Bestimmungen müssen beachtet werden, welche Pflegeeinrichtungen gibt es? Derzeit sind die Strukturen und gesetzlichen Bestimmungen im Pflegebereich für Pflegebedürftige und deren Angehörige nur schwer zu durchschauen. Auch die vorhandenen Beratungsangebote sind bislang recht unübersichtlich.

Für mehr Durchblick und Transparenz wird die neue Pflegeberatungsstelle sorgen. Besetzt mit zwei Sozialarbeiterinnen, wird Ratsuchenden in den Gesprächen eine neutrale Marktübersicht über vorhandene Lübecker Hilfsangebote und ein Überblick über die Finanzierungsregelungen der jeweiligen Kostenträger geboten. Die Beratung erfolgt streng vertraulich und ist unabhängig von den jeweiligen Interessen der Dienste und Einrichtungen. Mit der Beratungsstelle soll somit eine zentrale Kontakt-, Informations- und Beratungseinrichtung geschaffen werden.

Die Beratungsstelle wird dabei keine längerfristige Betreuung der Ratsuchenden leisten, sondern mit anderen in Frage kommenden Beratungsstellen, sozialen Diensten und Anbietern von Pflegeleistungen eng zusammenarbeiten. Oberstes Ziel dabei ist die bestmögliche und schnelle Versorgung beziehungsweise Vermittlung der Pflegebedürftigen zu erreichen.

Die institutionelle Anbindung der Pflegeberatungsstelle an den Fachbereichsdienst Sozialplanung der Hansestadt Lübeck soll zukünftig auch eine verbesserte Grundlage für eine Angebotsplanung bieten. Dazu sollen die Daten der Beratungsgespräche statistisch erfaßt, ausgewertet und aufbereitet und die vorhandenen Kapazitäten bei den Trägern und Einrichtungen der Altenpflege abgefragt werden. Durch diese Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage soll erreicht werden, daß zukünftig sich eventuell abzeichnende Versorgungslücken und Fehlversorgung frühzeitig aufgedeckt werden, um somit den Trägern eine bessere Planungsgrundlage zur Koordinierung von Pflegeleistungen und zur Schaffung neuer Angebote zu bieten.

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle beraten und informieren im einzelnen über:

die Leistungen der Pflegeversicherung

ambulante Pflegedienste, Haushaltshilfen, Essen auf Rädern und Hausnotrufsysteme

Alten- und Pflegeheime sowie Tages- und Kurzzeitpflege

die optimale Anpassung der Wohnverhältnisse an die Bedürfnisse älterer und / oder behinderter Menschen

die Finanzierung der unterschiedlichen Hilfsangebote.

Darüber hinaus geben die Mitarbeiterinnen Hilfe und Unterstützung

in akuten Versorgungs- und Pflegenotsituationen

bei der Klärung des individuellen Hilfe- und Pflegebedarfs

bei der Beantragung der einzelnen Pflegeleistungen

bei der Herstellung von Kontakten zu Institutionen und Organisationen wie Kranken- und Pflegekassen, Sozialberatungsstellen und Selbsthilfegruppen

Die Pflegeberatungsstelle hat montags, dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Termine individuell zu vereinbaren. Die Beratung ist kostenlos und kann bei Bedarf auch im Rahmen eines Hausbesuches erfolgen.

Die Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle, Maria Brinkmann und Uta Henke-Meier, sind über die Rufnummern (0451) 122-49 03 und -49 31 zu erreichen, das Sekretariat, Christiane Jagdmann, über 122-44 58. Die Fax-Nummer lautet: 122- 49 89. +++