Spektakulärer Ausgrabungsfund auf der A 20
Einen spektakulären Fund haben Lübecks Archäologen auf der Gebiet der künftigen Trasse der Autobahn 20 gemacht: Bei Ausgrabungen stießen sie südlich von Lübeck im Klempauer Moor bei Beidendorf auf einen Bohlenweg aus dem 9. Jahrhundert, der offenbar zur dortigen Slawenburg führte. Der Bereich Archäologie der Hansestadt Lübeck, der den Fund machte, stellte ihn jetzt zusammen mit Kultursenator Ulrich Meyenborg der Öffentlichkeit vor.
Der ausgegrabene Bohlenweg ist über 180 Metern lang und besteht aus hervorragend konservierten Hölzern, die eine noch heute begehbare, zwei Meter breite Deckschicht bilden und zum Seiten- und Unterbau der Holzkonstruktion gehören. Da sich in größerer Tiefe weitere massive Bohlen finden, kann mit mehreren übereinander liegenden Wegezügen gerechnet werden.
Der entdeckte Bohlenweg stellt die kürzeste Verbindung über das Moor zum unmittelbar südlich gelegenen slawischen Burgwall von Klempau dar, der nach den bisher vorliegenden Funden in das ausgehend achte und neunte Jahrhundert gestellt wird. Da die Eichenhölzer der oberen Lage des Bohlenweges nach ersten dendrochronologischen Datierungen in den Jahren um 856 gefällt wurden, kann es sich nur um den Zugang zur Burg handeln.
Der auch überregional bedeutende Fund wird zur Zeit unter schwierigen Bedingungen - der Weg wird über weite Strecken durch das Wasser des Moores bedeckt - ausgegraben. Wahrscheinlich kann auch ein Teilstück für das geplante archäologische Museum im Beichthaus des Burgklosters konserviert werden.
Durch den Bau der A 20 werden auf dem Gebiet der Hansestadt Lübeck eine größere Anzahl archäologischer Fundstellen akut bedroht. Um diese zum Teil einzigartigen historischen Quellen einer schriftlosen Vergangenheit vor der unrettbaren Zerstörung zu bewahren, begleitet der Bereich Archäologie der Hansestadt Lübeck den Autobahnbau schon im Vorfeld durch archäologische Ausgrabungen. +++