Kinder planten mit beim Umbau des Spielplatzes Ellerbrook
Der Spielplatz Ellerbrook in der Lübecker Altstadt erstrahlt in neuem Glanz. Zwei Jahre dauerten die Planungen und die Organisationsphase - die Umbauarbeiten zu einer wesentlich kinderfreundlichen Anlage hingegen nur wenige Wochen. Senator Ulrich Meyenborg eröffnet den zwischen Beckergrube und Fischergrube gelegene Platz am 29. Juni, 15 Uhr. Begleitet wird dieses Fest für die Kinder von Spiel- und Mitmach-Aktionen des Kinder- und Jugendhauses Röhre und des Spielmobils e.V.
Im Rahmen der Arbeit der Projektgruppe “Kinderfreundliche Stadt” haben Kinder und Jugendliche aus dem Wohnumfeld die Gelegenheit gehabt, ihren Spielplatz nach ihren Vorstellungen umzugestalten. In einer sogenannten Planungszelle wurden Ideen zur Umgestaltung entwickelt. Mit Hilfe von Modellen, Zeichnungen und sogar eines Videofilmes wurden die Ideen konkretisiert und schließlich umgestaltet.
Mit Hilfe der Possehl-Stiftung, der Projektgruppe “Kinderfreundliche Stadt” und der Gemeinschaftsaktion “Schleswig-Holstein - Land für Kinder” standen rund 30 000 Mark für die Umgestaltung zur Verfügung. Durch die intensive Unterstützung des Bereiches Stadtgrün wurde ein Spielhügel aufgeschüttet und eine Reihe von zusätzlichen Spielgeräten aufgestellt.
Die Kinder wünschten sich insbesondere solche Spielgeräte, die ihrem Drang nach Bewegung nachkommen und ihre Geschicklichkeit herausfordern. Diesem Anspruch werden die neuen Spielgeräte wie der Wackelbalken, ein Balanciergerät und zwei Schaukeleinheiten gerecht.
Für die Kleineren ist eine neue Sand-Ecke und eine Malwand eingerichtet worden. Neue Bänke laden Eltern zum Verweilen ein. Ein besonderer Wunsch der Kinder galt der Ordnung und Sauberkeit auf dem Spielplatz. Deshalb gibt es jetzt mehr Abfallkörbe als vorher.
Ein großer Wehrmutstropfen trübt indes die Freude über die Neugestaltung: Die auf dem Spielplatz vorhandene Spielburg mußte im Verlauf des Umbaus aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Die an und für sich gut erhaltene Spielburg, die nur ausgebessert werden sollte, wurde von Jugendlichen in unbeobachteten Zeiten dermaßen zerstört, daß sie nicht mehr repariert werden konnte.
Ebenso waren ein Schaukasten und ein Zaun zerstört worden. Für dieser sinnlosen Vandalismus hat die Hansestadt keine Erklärung. Die vielen kleinen Kinder, für die dieser Spielplatz gedacht ist, sind über ein solches Verhalten frustriert, ebenso die Planungsgruppe. Haben sich diese doch über Monate auf die Neugestaltung des bisher unattraktiven Platzes gefreut.
Einige der Jugendlichen wurden von der Polizei zwar gefaßt und es wird in den nächsten Tagen eine Strafanzeige ergehen, doch der Schaden ist nicht zu beheben. Für eine neue Spielburg fehlt das Geld. Nun hält die Projektgruppe “Kinderfreundliche Stadt” Ausschau nach Spenden für ein neues Spielgerät.
Trotz dieser Vorfälle ist der Ellerbrook nunmehr zu einem attraktiven Spielplatz für das gesamt Wohnumfeld geworden. Ein Platz von Kindern geplant für Kinder - mit vielen neuen Spiel- und Gestaltungsmöglichkeiten, die insbesondere für das Wohnumfeld bis zur Untertrave eine wichtige qualitative Verbesserung darstellt. +++