Bürgermeister Saxe: Abendschule muß erhalten bleiben

Veröffentlicht am 19.06.2001

Bürgermeister Saxe: Abendschule muß erhalten bleiben

Bürgermeister Saxe: Abendschule muß erhalten bleiben

010460L 2001-06-19

Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe fordert die Landesregierung auf, die Abendschule als wichtige Säule des zweiten Bildungsweges zu erhalten. Er hält die ersatzlose Streichung dieses Angebotes für höchst bedenklich. Zumal die Landesregierung es im gleichen Atemzug versäumt habe, konkrete Alternativen für Abendschulinteressierte anzubieten.

Saxe: “Ich habe Verständnis für die Sparanstrengungen der Bildungsministerin. Aber wir können nicht einerseits von den Menschen verlangen, sich ständig weiterzubilden und anderseits ihnen dafür die Chancen rauben. Das Ergebnis solcher Hauruck-Aktionen ist Verunsicherung und Demotivation.”

Gerade mit der Abendschule versuchen sich viele Bürger weiter zu qualifizieren, um dadurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Abendschule ist deshalb für den Bürgermeister auch ein Instrument zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit. Besonders betroffen wären die Frauen, die über die Hälfte der Schüler ausmachen. In der Hansestadt Lübeck besuchen 181 Männer und Frauen die Abendrealschule bei einem Frauenanteil von 53 Prozent. Das Abendgymnasium besuchen 117 Männer und Frauen. Hier liegt der Frauenanteil bei 56 Prozent.

Saxe: “Bildung ist der wichtigste Rohstoff für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaft. Das Land darf sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern ist aufgefordert, konkrete Lösungsvorschläge zur Aufrechterhaltung von Abendschulplätzen zu unterbreiten.”

Die Kooperation mit anderen Bildungsträgern könnte hier nach Ansicht des Lübecker Bürgermeisters eine Lösung sein, müßte aber mindestens den Standard der jetzigen Abendschulen sicherstellen. +++