Sanierung des Konstinkais auf 432 Meter Länge abgeschlossen

Veröffentlicht am 05.06.2001

Sanierung des Konstinkais auf 432 Meter Länge abgeschlossen

Sanierung des Konstinkais auf 432 Meter Länge abgeschlossen

010414L 2001-06-05

Die Sanierung eines rund 400 Meter langen Abschnitts des Lübecker Konstinkais ist abgeschlossen worden. Heute vormittag übergab Bausenator Dr. Volker Zahn in Anwesenheit von Vertretern der beteiligten Baufirmen den sanierten Abschnitt zur Nutzung an den Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), Manfred Evers. Die alte Kaimauer ist in den Jahren 1914 bis 1929 gebaut worden. Es war eine auf Holzpfählen gegründete Pierplatte mit einem Betonkaiholm und einer landseitigen Holzbohlenspundwand.

Durch Ausspülungen unter der Pierplatte und damit verbundene Absackungen hinter der Holzbohlenwand, durch das Abrosten von Verankerungsbolzen und verrottete Holzpfahlköpfe, vor allem unter dem Kaiholm, mußte die Kaianlage dringend saniert werden. Nach einem EU-weiten Ideenwettbewerb (sogenanntes VOF-Verfahren) zur Erarbeitung von Sanierungsvorschlägen erhielt das Ingenieurbüro Mohn GmbH, Melsdorf, den Auftrag zur Planung der Kaimauersanierung.

Der Bauauftrag wurde an die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Philipp Holzmann AG / Herrmann Koth vergeben. Ausschlaggebend war dabei deren Sondervorschlag, Vertikalpfähle als Düsenstrahlinjektionspfähle einzusetzen. Dieses patentierte Verfahren von Holzmann ermöglichte eine erschütterungsfreie Einbringung der Vertikalpfähle.

Insgesamt wurden genau 432 Meter Kaimauer erneuert. Dafür wurden für die Wiederherstellung des Holmes genau 1333 Kubikmeter Beton eingesetzt. Von den Düsenstrahlinjektionspfählen wurden 124 Stück ins Erdreich gebohrt. Ein teilweise mühsamer Vorgang der vorhandenen Holzpfähle der Pierplatte und anderer Hindernisse im Untergrund wegen. Vor die alte Holzspundwand wurde landseitig eine neue Stahlspundwand gerammt, die aus etwa 17 Meter langen und einen Meter breiten Teilen besteht. Um das Regenwasser ableiten zu können, wurden sämtliche Entwässerungsleitungen erneuert. Das Wasser wird über zwei Regenwasserbehandlungsanlagen in die Trave geleitet.

Auch an der Oberfläche hat sich viel getan: Auf insgesamt 5616 Quadratmeter wurde Verbundpflaster verlegt, einschließlich zweimal 430 Meter neuer Gleisanlagen. Zusätzlich erhielt dieser Kaiabschnitt eine neue Kranschiene.

Bei den Bauarbeiten, die vom 19. Juni 2000 bis zum 29. Mai liefen, galt es gleich mehrere Schwierigkeiten zu meistern: So mußte der Hafenbetrieb vollständig aufrechterhalten werden, wozu der Schiffsverkehr vorübergehend an zusätzlichen Hilfspollern festmachen mußte.

Die Baumaßnahme kostet rund 8,5 Millionen Mark, die die Bauherrin, die Hansestadt Lübeck, trägt. Die Summe wird durch die LHG refinanziert. Förderung von Land und Bund gab es nicht, da es sich um eine Instandhaltungsmaßnahme handelte. +++