Bombenattrappe vor Synagoge: Saxe verurteilt feige Aktion

Veröffentlicht am 20.02.2001

Bombenattrappe vor Synagoge: Saxe verurteilt feige Aktion

Bombenattrappe vor Synagoge: Saxe verurteilt feige Aktion

010148R 2001-02-20

Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat heute mittag bei einer Pressekonferenz im Roten Saal des Rathauses die gestrige Deponierung einer Bombenattrappe auf dem Grundstück der Lübecker Synagoge als verabscheuungswürdigen Vorfall verurteilt und an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, weiterhin wachsam zu sein. “Lübeck war und ist in seiner über 850jährigen Geschichte für seine Weltoffenheit bekannt. Das soll und wird auch so bleiben”, sagte er bei der Pressekonferenz.

Saxe bedauerte, daß es heutzutage notwendig sei, jüdische Gotteshäuser in Deutschland stark zu bewachen. “Wir haben das größte Interesse daran, ihnen den größtmöglichen Schutz zu gewähren. Doch vollständige Sicherheit gibt es leider nicht.” Die Lübecker Synagoge wird seit den Anschlägen in den Jahren 1994 und 1995 rund um die Uhr vom Objektschutz bewacht.

Heute morgen hatte Bürgermeister Saxe gleich mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde telefoniert und ihm gesagt, daß er sehr bewegt und äußerst beunruhigt über den kriminellen Anschlag sei.

Saxe verwies in der Pressekonferenz darauf, daß die zuständigen Ermittlungsbehörden mittlerweile mitgeteilt hätten, daß es sich bei dem verdächtigen Gegenstand, einem Aktenkoffer, definitiv um eine Attrappe gehandelt habe. Bürgermeister Saxe bat darum, jetzt nicht zu spekulieren, wer die oder der Täter gewesen sein und welche Motive sie gehabt haben könnten: “Lassen Sie uns die Ergebnisse der weiteren Ermittlungen in Ruhe abwarten und dann die entsprechenden Schlüsse ziehen.” +++