Saxe lehnt Kayenburg-Vorschlag zur Hochschulpolitik ab

Veröffentlicht am 05.01.2001

Saxe lehnt Kayenburg-Vorschlag zur Hochschulpolitik ab

Saxe lehnt Kayenburg-Vorschlag zur Hochschulpolitik ab

010018R 2001-01-05

Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) erteilt den Vorschlägen von CDU-Fraktionschef Martin Kayenburg zur Hochschulpolitik eine klare Absage. Der Oppositionsführer im Kieler Landtag ist mit dem Vorschlag hervorgetreten, die Hochschulen des Landes in “einer Art Holding-Modell” zu einer einzigen Landesuniversität mit verschiedenen Standorten zusammenzuführen.

Der Lübecker Verwaltungschef sagt dazu: “Zentralisierung aller Hochschulen im Lande unter einer Leitung ist ein Vorschlag, der in die völlig falsche Richtung geht. Das Gegenteil ist notwendig: Mehr Autonomie, mehr Selbständigkeit, mehr regionale Verankerung.”

Saxe hält es für notwendig, den Wettbewerb unter den verschiedenen Hochschulen zu stärken, damit sich jede einzelne Hochschule stärker profilieren könne. “Daß Doppelangebote in einem eher kleinen Land wie Schleswig-Holstein möglichst vermieden werden müssen, ist eine Binsenweisheit”, so der Bürgermeister zu Kayenburgs Vorstoß.

Die Auffassung des Oppositionsführers, Hochschulen sollten nicht mehr in dem Maße wie bisher an der Entwicklung und Realisierung der Zukunftsperspektiven der Region mitwirken, in der sie zu Hause sind, hält Saxe für absurd: “Die Regionen, und vor allem auch die regionale Wirtschaft, sind auf den wissenschaftlichen und technologischen Input aus den Universitäten und Fachhochschulen dringend angewiesen und profitieren erheblich davon. Lübeck bietet hier ein besonders gutes Beispiel: Die Bemühungen und Anstrengungen der Universität und der Fachhochschule in den Bereichen Technologietransfer und Existenzgründungen sowie bei der Unterstützung innovationswilliger Unternehmen haben in den letzten Jahren ganz erheblich zur Modernisierung der regionalen Wirtschaftsstruktur beigetragen.”

Diese Hochschulen hätten maßgeblich mitgeholfen, daß in Lübeck eine regelrechte Aufbruchstimmung im Bereich der technologieorientierten Unternehmen herrsche und viele Unternehmensansiedlungen und -neugründungen erst möglich gemacht. Saxe: “Und die Musikhochschule beispielsweise trägt mit ihren Aktivitäten zum Profil Lübecks als kulturelle Hauptstadt des Nordens bei.”

Lübecks Bürgermeister ganz deutlich: “Ob diese regionalpolitische Bedeutung der Hochschulen weiterhin gepflegt und entwickelt werden könnte, wenn Kayenburg sich mit seinen Ideen einer Zentralisierung aller Hochschulen im Lande - womöglich noch in Kiel - durchsetzen sollte, ist mehr als fraglich. Darum noch einmal: Diesen Vorschlag ablehnen!” +++