Luisenhofschule erhält eine Naturerlebniskiste
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Luisenhofschule können mit neuem Schwung “Natur erleben”, denn sie haben nun spezielles Material dafür, eine “Naturerlebniskiste”. Die Luisenhofschule liegt in der Nähe des am 29. September eröffneten Naturerlebnisraumes “Söhlengraben”.
Die “Naturerlebniskiste” ist das Produkt einer Zusammenarbeit der Kreisbeauftragten für Naturerleben mit den Schulen. Sie erarbeiteten eine Liste von Gegenständen, die speziell für das Naturerleben geeignet sind, wie Seile, Spaten, Becherlupen und vieles andere mehr. Diese kleinen Sammlungen von Schülermaterialien für Erkundungen in der Natur werden den Schulen von der Hansestadt Lübeck, Projektgruppe Naturerleben, als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Weitere Gegenstände, die darin enthalten sind, sind Eimer und Wannen, Kescher und kleine Bestimmungsbücher, die für die Erkundung von Gewässern als Lebensraum genutzt werden sollen. Sisalwäscheleine und Augenmasken sind hilfreich beim Ertasten von Natur.
Die Materialsammlung wird ergänzt durch eine Infomappe. Diese enthält beispielsweise zahlreiche nützliche Tips zur Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder, die von der Kreisbeauftragten für Naturerleben zusammengestellt wurden. Außerdem enthält die Mappe spezielle Informationen zum Gebiet des Naturerlebnisraumes, eine Liste von Ansprechpartnern und andere nützliche Hinweise.
Hintergrund: Computerspiele, Fernsehen und eine durchorganisierte Freizeit - viele Kinder haben mittlerweile verlernt, in der Natur zu spielen und ihre Umgebung auf diese Weise kennenzulernen. Da genügt es auch nicht, optimal ausgestattete Naturerlebnisräume bereitzustellen. Die Kinder brauchen Impulse und Anregungen von Erwachsenen, um zu wissen, was sie draußen alles machen können. Dazu gehört auch die Ausstattung von Schulen mit Naturerlebniskisten, die es inzwischen an einer ganzen Reihe von Schulen gibt.
Eine optimale Nutzung der Naturerlebnisräume setzt spezielle Kenntnisse bei Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern über den spielerischen Umgang mit der Natur voraus. Die Schulen brauchen Unterstützung bei der Integration von Naturerfahrungen in den Unterricht. Eine pädagogische Begleitung interessierter Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher ist möglich geworden, seit die Kreisbeauftragte für Naturerleben ihre Arbeit aufgenommen hat.
Naturerleben bedeutet ein Wahrnehmen mit allen Sinnen: Das Hören des plätschernden und glucksenden Baches und des Gezwitschers der Vögel, das Riechen frischer Erde nach einem warmen Regen, später im Jahr das Beobachten einer Spinne beim Netzbau, das Probieren von Brombeeren, das Träumen, während man auf einer Wiese liegt oder barfuß durch den Bach läuft.
Solche sinnlichen Erfahrungen sind für die kindliche Entwicklung sehr wichtig. Ganz nebenbei werden beim Aufenthalt in der Natur auch körperliche Fertigkeiten geschult, denn Klettern, Balancieren, Schaukeln und Barfußlaufen werden von Naturerlebnisräumen geradezu herausgefordert. Naturerlebnisse sind jedoch auch Grundlage für einen schonenden Umgang mit der Natur, für umweltbewußtes Verhalten, denn die Auswirkungen des eigenen Tuns, sind in der Natur direkt erlebbar.
Die Vorteile einer Naturerlebniserziehung, wie Schulung der Sinne, Schaffung einer emotionalen Grundlage für Natur- und Umweltbewußtsein, Förderung der psychosozialen Entwicklung, liegen auf der Hand. Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und insbesondere Schulen sind hier aufgefordert, neue Wege zu beschreiten. In beispielhafter Weise haben sich die Schulen im Umfeld der Naturerlebnisräume an den Planungen beteiligt und Interesse gezeigt, das Gelände auch innerhalb des Unterrichts zu nutzen. +++