Hohe Rücklaufquote bei Mitarbeiterbefragung der Hansestadt
Unter dem Titel “Mich fragt ja niemand? - IRRTUM” hat die Hansestadt Lübeck am 1. September eine Befragung unter allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung gestartet. “Die Resonanz darauf ist sehr gut,” teilte jetzt Bürgermeister Bernd Saxe mit. Eine erste Zwischenzählung habe eine Rücklaufquote von 33 Prozent ergeben. “Für eine Vollerhebung ist das ein gutes Ergebnis, das sich nicht vor den Resultaten großer Meinungsforschungsinstitute zu verstecken braucht”, sagte Saxe.
Mit ihren Gehalts- oder Lohnnachweisen erhielten alle 3583 Beschäftigten der Verwaltung (ohne städtische Betriebe) einen Fragebogen, der bis zum 13. Oktober zurückgesandt werden kann. Ziel ist laut Saxe eine Rücklaufquote von 40 Prozent. “Damit wäre Lübeck bundesweit im Vergleich zu anderen Kommunen Spitzenreiter!”
Ziel der Mitarbeiterbefragung ist es, Stärken und Schwächen der Verwaltung aus der Sicht der Beschäftigten aufzudecken. “Jeder Beschäftigte ist ein Experte an seinem Arbeitsplatz”, sagt Saxe. “Somit kann er am ehesten beurteilen, wo es hakt oder besonders gut läuft, so daß hiervon vielleicht andere Bereiche profitieren könnten.” Kritik sei etwas Positives und eine Chance, die helfe, regelmäßig zu überprüfen, ob der eingeschlagene Weg richtig sei und rechtzeitig zu erkennen, wo etwas verbessert werden könne. “Ohne den kritischen Blick der Beschäftigen ist eine moderne bürgernahe Verwaltung blind.”
Die Erfahrungen anderer Städte zeigen, daß im Schnitt die Rücklaufquote bei Lohnempfängern geringer ausfällt als bei Angestellten und Beamten. Ähnlich verhält es sich bei den weiblichen Beschäftigten, die sich im geringeren Maße an Umfragen beteiligen. Häufig wird dieses dadurch erklärt, daß viele Frauen im Bereich der Lohnempfänger arbeiten. Knapp 25 Prozent aller Befragten der Lübecker Verwaltung sind Lohnempfängerinnen.
Vielleicht aber bewahrheitet sich auch diesmal wieder, was schon lange ein “geflügeltes Wort” in der Lübecker Verwaltung ist: “In Lübeck ist immer alles ein bißchen anders,” so ein optimistisch gestimmter Bürgermeister.
Ab Anfang November wird das Umfrageergebnis den Fachbereichen vorgestellt. In anschließenden Workshops wird nach umsetzbaren Lösungen gesucht, wo “der Schuh am meisten drückt”. Themen der Umfrage sind unter anderem die Arbeitszufriedenheit, die Serviceorientierung und Wirtschaftlichkeit der Verwaltung. Die Umfrage erfolgt anonym. +++