Arbeitsamt und Hansestadt Lübeck fördern Jugendliche
Ein neues Arbeitsmarktprojekt für besonders benachteiligte Jugendliche fördern Arbeitsamt und Hansestadt Lübeck im Jahr mit fast 500 000 Mark.
Im Rahmen des Projekts “Soziale Stadt” hat Anfang Mai das lokale Qualifizierungsbüro im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Süd seine Pforten geöffnet. Dort wird für besonders benachteiligte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 Jahren ein “Freiwilliges Soziales Trainingsjahr” (FSTJ) angeboten, in dem sie die Möglichkeit haben, Grundqualifikationen zu erwerben, die ihnen eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen.
Das Projekt ist angelehnt an das Freiwillige Soziale/Ökologische Jahr und richtet sich an junge Menschen ohne Ausbildung, Jugendliche, die die Schule, Ausbildung oder berufsvorbereitende Maßnahmen abgebrochen haben, an allein erziehende junge Menschen, an ausländische Jugendliche sowie junge Aussiedlerinnen und Aussiedler mit Sprach-, Ausbildungs- und sozialen Problemen, die ihren Lebensschwerpunkt in
St. Lorenz-Süd haben.
Das Angebot ist angelegt für 25 Jugendliche. Insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zwei sozialpädagogische Betreuerinnen und ein Ausbilder, sind in dem Projekt beschäftigt. Das Arbeitsamt Lübeck finanziert die Personal- und Sachkosten dieser Maßnahme jährlich mit über 400 000 Mark. Darüber hinaus übernimmt das Arbeitsamt im Einzelfall beispielsweise auch die Kosten für einen Gabelstaplerführerschein oder einen Pflegehelferkurs, sofern dadurch die Integration der Jugendlichen in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert wird. Die Hansestadt Lübeck beteiligt sich an diesem Projekt mit 70 000 Mark. Den Lebensunterhalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Bundesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds mit monatlich 500 Mark. Ferner übernimmt das Ministerium die Sozialversicherungsbeiträge. Träger dieses Projekts ist der Internationale Bund (IB). Zur Zeit nutzen 19 Frauen und Männer die Möglichkeit, sich in ihrem Stadtteil beruflich zu orientieren.
Den Kern des berufspädagogischen Konzepts bildet die Verbindung von Arbeitserfahrungen in Praktikumsstellen in Betrieben, Vereinen und Verbänden, internen wie externen Qualifizierungsbausteinen und freiwilligem Engagement im Stadtteil. Über die praxisbezogenen Arbeitseinsätze im Stadtteil soll die berufliche Orientierung gefördert werden. Das Lernen am Arbeitsplatz soll eine Basis für den Ausbau des eigenen Persönlichkeits- und Berufsprofils schaffen und bei den Jugendlichen das Interesse an beruflicher Qualifizierung wecken. Darüber hinaus werden in individuellen Förderplänen Lernziele gesteckt und Bildungsmodule entwickelt, die die Jugendlichen unterstützen sollen, sich perspektivisch den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen.
Neu an dem Pilotprojekt ist die Einbindung in den Stadtteil. Im Rahmen des Projekts “Soziale Stadt” entsteht in Kooperation mit anderen Einrichtungen vor Ort ein Netzwerk, das die Jugendlichen bei ihrer sozialen und beruflichen Integration unterstützt.
Das FSTJ ist ein auf drei Jahre angelegtes Modellprojekt. Um die Erfahrungen auszuwerten und berufspädagogische Konzepte voranzutreiben, findet während dieser Zeit eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung durch das Deutsche Jugendinstitut (DJT) statt. Inzwischen haben bundesweit 40 andere Projekte ihre Arbeit aufgenommen. Der Austausch und die Koordination zwischen den Projekten wird durch das Sozialpädagogische Institut in Berlin (SPI) gewährleistet. Für die Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Frankfurt am Main verantwortlich.
Hinweis für die Medien: Gemeinsame, nahezu wortgleiche Pressemitteilung von Arbeitsamt und Hansestadt Lübeck. +++