Bernd Saxe: Aufbruchstimmung und neue Gemeinsamkeit
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe zieht eine positive Bilanz seiner ersten hundert Tage: “Seit dem 1. Mai 2000 habe ich aus vielen Gesprächen den Eindruck mitgenommen, daß in unserer Stadt eine enorme Aufbruchstimmung zu verspüren ist. Beeindruckt hat mich die Bereitschaft, sich gemeinsam für die Zukunft Lübecks ins Zeug zu legen; alten Streit beiseite zu lassen und mehr das Verbindende als das Trennende zu betonen. Getragen von der Überzeugung: Nur gemeinsam können wir das Beste für Lübeck schaffen!”
“Die Menschen spüren, es bewegt sich etwas in dieser Stadt. Es entwickelt sich eine positive Grundstimmung; sie ist erste Voraussetzung für einen wirklichen Wandel. Wer positiv an ein Problem herangeht, ist offener und kreativer, er wird am Schluß Erfolg haben,” so Saxe zur Motivationslage in der Hansestadt Lübeck.
In den ersten 100 Tagen des 228. Bürgermeisters konnten wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Als ein Beispiel nennt Saxe den Verkauf des Travemünder Kurhaus-Hotels. Damit wurde der Weg freigemacht für die erste größere Investition in die touristische Infrastruktur der “schönsten Tochter” Lübecks seit vielen Jahren. Saxe: “Dies soll der Startschuß zur Attraktivitätssteigerung Travemündes sein, um sich im Kreis der Ostseebäder dauerhaft als leistungs- und wettbewerbsfähiger Standort für Freizeit, Gesundheit und Wellness an der Spitze zu etablieren. In den nächsten Monaten werden die Weichen Richtung Zukunft gestellt für das Casino und das AquaTop.”
Weiteres Beispiel ist die Grundsatzentscheidung zum Verkauf der Post am Markt. “Damit ist der Weg frei für die Beseitigung des Schandflecks an der guten Stube Lübecks, zu dem sich das ehemalige Postgebäude und vor allem das alte Stadthaus in den Jahren entwickelt haben. Das ist für mich das Signal, daß etwas für Lübecks Altstadt als Einkaufsparadies getan wird”, freut sich der Bürgermeister. Beide Gebäude sind für Einzelhandel und ein Welcome-Center vorgesehen, die neues Leben auf den Markt ziehen. Davon dürfte dann die gesamte Altstadt profitieren.
Zufrieden zeigt sich Saxe auch über den Verkauf des Grundstücks an der Werftstraße, wo unter anderem ein Multiplex-Kino und ein Parkhaus entstehen sollen: “Zusammen mit der Entscheidung für eine Messehalle neben der MuK führt das zu einer deutlichen Aufwertung des Entrees der Stadt zwischen Bahnhof und Altstadt als Ort der Unterhaltung und Messen.”
Die Ausweisung von Wohnbauland für rund 500 Einheiten am Bornkamp gehört gleichfalls zur Erfolgsbilanz der ersten 100 Tage. “Damit ist der Grundstein für eine aktive Bevölkerungspolitik der Hansestadt gelegt. Junge Familien finden nun in Lübeck Bauland, um sich ihren Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Sie sind dann nicht mehr darauf angewiesen, sich im Umland umzusehen,” betont Saxe. “Wir wollen die Stadt-Umland-Wanderung stoppen und nach Möglichkeit ein Stück umkehren.”
Auf kulturellem Gebiet glückte nach schwierigen Verhandlungen der Ankauf einer einzigartigen Sammlung von Erzeugnissen Lübecker Silberschmiede aus mehreren Jahrhunderten: “Damit ist ein bedeutendes Zeugnis der hanseatischen Handwerkskunst in die Stadt zurückgekehrt. Der Ankauf war aber auch ein hervorragendes Beispiel für ausgeprägten Bürgersinn in dieser Stadt. Ohne die Hilfe der Possehl-Stiftung und einiger privater Sponsoren und Paten wäre die Finanzierung nicht zustande gekommen.”
Die neue Kultur des Miteinanders hat sich nach Ansicht des Bürgermeisters besonders beim Wettbewerb um die Ansiedlung des Multimedia Campus gezeigt: “Viele Akteure aus allen Bereichen der Gesellschaft haben mit großem Engagement für die Ansiedlung des Campus in Lübeck gestritten. Der Wille, gemeinsam für unsere Stadt Erfolg zu haben, war überall spürbar.” Weshalb Saxe überzeugt ist, “daß wir am Schluß ein hochattraktives European Center for Digital Media (e-CDM) in Lübeck haben werden, das Lübecks Profil als High-Tech-Standort stärkt, Existenzgründern auf die Beine hilft, Firmen anlockt und damit zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft. Das e-CDM wird ein Renner!”
Innerhalb der Verwaltung konnte innerhalb der ersten hundert Tage einiges auf dem Weg gebracht werden, um ihre Leistungsfähigkeit weiter zu verbessern. Stichwortartig sei hier erwähnt:
· Die neue Fachbereichsgliederung stößt auf positive Resonanz in der Verwaltung und der Öffentlichkeit - mit der Zusammenführung der Aufgabenbereiche Wirtschaft und Soziales, der Wiedervereinigung des Jugendamtes und der Schaffung eines Fachbereiches für Umwelt, Sicherheit und Ordnung.
· Es konnten normale Arbeitsbeziehungen zwischen dem Bürgermeisteramt und dem Fachbereich Umwelt wiederhergestellt werden.
· Mit der Einführung wöchentlicher Zusammenkünfte des Bürgermeisters mit den Senatoren und der Senatorin wurde die Zusammenarbeit der Fachbereiche erheblich verbessert. Damit wird die Einheitlichkeit des Verwaltungshandelns sichergestellt und ist die wichtigste Voraussetzung für ein modernes und leistungsfähiges Dienstleistungsunternehmen Stadt geschaffen.
Der Weg der Verwaltungsmodernisierung wird fortgesetzt. Die Vision für das Dienstleistungsunternehmen Stadt bleibt die bürgernahe, flexible und leistungsfähige Verwaltung, die Bürgern und Unternehmen schnell und unbürokratisch hilft. Als nächster Schritt wird die Eröffnung eines weiteren Stadtteilbüros vorbereitet und damit die Politik der bürgernahen Verwaltung fortgesetzt.
Dazu Saxe: “Teil dieser Bemühungen ist auch der begonnene Weg, in Sprechstunden des Bürgermeisters in den Stadtteilen für die Sorgen und Nöte der Menschen dazusein und wo immer möglich rasch Abhilfe bei begründeten Anliegen zu schaffen.”
Zusammenfassend sagt der Bürgermeister: “In den ersten Wochen und Monaten meiner Amtszeit erfuhr ich eine sehr freundliche Aufnahme und viel Zuspruch in der Bevölkerung. Das ist ein schönes Gefühl und gibt mir die Gewißheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Kurzum - mir haben die ersten hundert Tage im Amt viel Spaß gemacht.” +++