Senatssitzung in Travemünde: Viele Projekte laufen an
Während ihrer Sitzung am Mittwoch im Kurhaushotel haben die Senatoren gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Saxe eine Vielzahl wichtiger Projekte im Ostseeheilbad erörtert. Die wichtigsten Ergebnisse stellten Bürgermeister Saxe und Bausenator Dr. Volker Zahn heute nachmittag während einer Pressekonferenz in der Hörkammer des Rathauses den Medien vor.
Skandinavienkai: Der Ausbau geht zügig voran. Nach dem derzeitigen Stand ist ein fristgemäßer Ausbau nicht gefährdet. Das bedeutet, die Anzahl der Fähranleger wird in den nächsten Jahren von heute acht auf zehn oder elf erhöht, fast überall werden Doppelstockanleger errichtet. Für die Erweiterung des Hafens ist es notwendig, Hinterlandflächen neben der jetzigen B 75 in Anspruch zu nehmen. Die B 75 sowie das Eisenbahngleis müssen aus diesem Grund verlegt werden, das dafür erforderliche Planfeststellungsverfahren ist kurz vor dem Abschluß. Insgesamt werden bis zum Jahr 2002 rund 250 Millionen Mark in einem ersten Schritt in den Ausbau investiert. “Damit ist die Zukunftsfähigkeit der Lübecker Häfen hinsichtlich der prognostizierten Umschlagszahlen gesichert,” sagte Saxe.
Casino: Das Casino ist mit Wirkung vom 1. Februar 2000 wieder im Besitz der Hansestadt Lübeck. Tourismusdirektor Johann W. Wagner stellte dem Senat bei der Sitzung einen verwaltungsinternen Konzeptskizze für das Gebäude vor. Diese sieht insgesamt sechs verschiedene Nutzungen vor: Neben der Spielbank würde die LTZ das Casino als Standort eines Welcome-Centers sowie des back-office-Bereichs (Büros) nutzen. Einen weiteren Bereich würden Räume für Veranstaltungen und Gastronomie einnehmen, außerdem würden dem Einzelhandel Flächen im Erdgeschoß zur Verfügung stehen. Dienstleistungen, beispielsweise Fitneßeinrichtungen, könnten im Erdgeschoß oder aber eventuell auch im ersten Obergeschoß untergebracht werden. Vorgesehen ist bei dieser Skizze auch ein First-class-Hotel. Das endgültige Konzept wird zwischen Verwaltung und den politischen Gremien abgestimmt.
Aqua Top: Wie berichtet, ist Bausenator Dr. Zahn vom Bürgermeister beauftragt worden, alternative Standorte für den Fall zu untersuchen, daß die Bürgerschaft statt einer Sanierung einen Neubau unter Hinzuziehung privater Investoren beschließt. Vorstellbar wären nach Ansicht von Bausenator Dr. Zahn zwei Standorte: In gedachter Verlängerung zur Bertlingstraße könnte ein Spaß- oder Freizeitbad direkt in der Ostsee errichtet werden, das über eine etwa 150 Meter lange Seebrücke zu erreichen wäre. Dieses Seebad in der Ostsee könnte, so erste, nur grob umrissene Vorstellungen, auch mit einer kleinen Marina kombiniert werden. Weiterhin ist denkbar, auf der Plattform ein Restaurant zu errichten, das unabhängig vom Besuch des Bades zu erreichen wäre. Absoluter Knüller dieses Vorschlages ist seine Einzigartigkeit. Denn derzeit gibt es weder an der schleswig-holsteinischen noch entlang der Mecklenburger Ostseeküste ein Erlebnisbad, das so direkt mit dem Meer verbunden ist.
Weitere denkbare Standorte lägen im Bereich der Nordermole: Das Erlebnisbad könnte direkt am Strand errichtet werden und Badende hätten beispielsweise die Möglichkeit, über Rutschen direkt in der Ostsee zu baden. Die Fläche, auf der jetzt das Aqua Top steht, könnte dann nach einem Abriß des Gebäudes als neue Veranstaltungsfläche, zum Teil bebaut, genutzt werden. Der jetzige Parkplatz könnte dann weiterhin für Badegäste genutzt werden. Denkbar sei aber auch, beide Flächen völlig neu zu gestalten, die Funktion Parken und Veranstaltungen allerdings einzubinden.
Priwall: Um die zukünftige Entwicklung des Priwalls voranzutreiben, hat Bürgermeister Saxe den Bausenator beauftragt, eine Gesamtkonzeption zu erarbeiten. Wünschenswert dabei ist eine Kombination aus neuen Sport- beziehungsweise Segelboothäfen und Ferienhäusern, um den Priwall zukünftig für eine touristische Nutzung neu und besser nutzen zu können.
Kurgartenstraße: Vor rund 14 Tagen stellte die Verwaltung während einer Anwohnerversammlung den Ausbau und die damit verbundenen Kosten vor. Durch eine sehr günstige Ausschreibung kann die Kurgartenstraße mit recht hochwertigem Material ausgebaut werden, so daß auf die Anwohner Anliegerbeiträge in normaler Höhe zukommen. Die Hansestadt Lübeck bietet den Anwohnern dabei sämtliche Möglichkeiten für Zahlungserleichterungen an. Außerdem werden die Beiträge in den nächsten zwei Jahren ausgesetzt, das heißt erst später erhoben.
Strandbahnhof: Trotz intensiver Gespräche sowohl seitens der LTZ als auch des Bereichs Stadtplanung “hängt” momentan die weitere Entwicklung an unterschiedlichen Stellungnahmen des Eigentümers, der Deutschen Bahn AG. Der Bürgermeister wird sich aufgrund der derzeitigen unklaren Verhältnisse daher direkt mit dem Vorstand der DB AG in Verbindung setzen.
VHS-Angebote: Die VHS möchte das Angebot in Travemünde ausweiten. Seitens der LTZ wurde nunmehr das Otto-Melchert-Haus des Gemeinnützigen Vereins als Ort für Kursangebote ins Gespräch gebracht. Denkbar seien Angebote aus dem Sprachen-, sowie Kreativ- und Entspannungsbereich oder auch spezielle Diaabende für Senioren. +++