Spielstation zur Entfaltung der Sinne auf dem Schrangen
Eine sogenannte Doppelhelix ist heute morgen um 6 Uhr morgens mit einem riesigen Kran auf dem Lübecker Schrangen aufgestellt worden. Bausenator Dr.-Ing. Volker Zahn, in Vertretung von Jugendsenator Ulrich Meyenborg, und Ursula Redecker, Leiterin des Bereichs Jugendarbeit/Jugendamt, als Vertreterin des Arbeitskreises “Kinderfreundliche Stadt” übergaben das sechs Meter hohe Gerät heute um 11.15 Uhr der Öffentlichkeit.
Bei der “Spielstation zur Entfaltung der Sinne”, so die Beschreibung des Herstellers, handelt es sich um ein Spielelement, das sich ästhetisch durch die Verbindung von Kunst und Handwerk in die Altstadt einpaßt und alle Altersgruppen anspricht. Der Begriff Helix ist griechisch-lateinischen Ursprungs und bedeutet spiralig Gewundenes. Genau das stellt das besondere Spielgerät auch dar: Dreht man ein an der Spindel angebrachtes Rad, so hat der Betrachter den Eindruck, daß sich eine Spirale abwärts und eine weitere darüberliegende aufwärts bewegt. Obwohl die Gestaltung sehr einfach wirkt, erinnert die Bewegung an das Strudeln eines Wasserlaufes, an einen Wirbelwind oder an die Windungen eines Schneckenhauses. Helix ist übrigens auch ein Begriff aus der Biologie, mit der die Gattung großer, auf dem Lande lebender Lungenschnecken - wie Weinbergschnecken - bezeichnet wird.
Drehen und Sehen - auch der Schattenwurf der Helix ist sehr interessant - sind Dinge, die Kinder wie Erwachsene gleichermaßen anziehen. Die Doppelhelix kann somit auch zu einem Ort für Verabredungen in der Lübecker Altstadt werden: “Treffpunkt Helix”. Sie wird ein Blickfang auf dem Schrangen sein, gleichgültig, von welchem Standort aus sie gesehen wird. Sie ist so im Boden verankert, daß sie durchaus auch an anderen Stellen aufgebaut werden kann, falls es durch anderweitige Planung sinnvoll erscheint.
Die Doppelhelix ist ein weiteres Projekt der AG “Kinderfreundliche Stadt”. Wie berichtet, sind von der AG bereits am Altstadtrand mehrere Vorhaben realisiert worden - zuletzt der neue Spielplatz an der Kanalstraße. Aber auch in der Altstadt sollen Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Nicht klassische Spielgeräte wie Rutschen oder Schaukeln, sondern besondere Dinge, wie eben die Doppelhelix. Die AG unter der Federführung des Bereiches Jugendarbeit/Jugendamt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Konzepte für eine kinderfreundliche Stadt zur entwickeln, den Prozeß Kinderfreundlichkeit auf unterschiedlichen Ebenen voranzutreiben und beispielhaft einzelne Vorhaben umzusetzen.
Die Finanzierung des 28 000 Mark teuren Projektes erfolgte überwiegend durch den Fachbereich 4 (Kultur) über Restmittel. Der Haus- und Grundbesitzer Verein Lübeck und der Verband Haus & Grund Schleswig-Holstein sponserte es mit 13 000 Mark. +++