Tauschen, teilen, leihen oder mieten statt kaufen

Veröffentlicht am 26.01.2000

Tauschen, teilen, leihen oder mieten statt kaufen


000066L 2000-01-26

Unter dem Motto “tauschen, teilen, leihen, mieten” plant das Projekt Lokale Agenda 21 in Zusammenarbeit mit dem Bereich Umweltschutz der Hansestadt Lübeck eine Broschüre, die praktische Alternativen zum bisherigen Konsumverhalten aufzeigen soll. Firmen, Vereine oder Institutionen, die in diese Publikation aufgenommen werden möchten, sollen sich umgehend beim Agenda-Büro, Telefon 122-39 06 oder 122-39 07, Fax 122-39 09, melden. Die Postanschrift lautet: Projekt Lokale Agenda 21,
Ziegelstraße 3, 23556 Lübeck.

Neben der möglichst umfassenden Auflistung von Adressen soll die Broschüre Kurzbeschreibungen der Angebote enthalten. “Wir möchten damit zum Gebrauch statt zum Verbrauch von Konsumgütern und somit von wertvollen Ressourcen auffordern”, erläutert Anke Seeberger, Geschäftsführerin des Agenda-Büros, den Sinn der Broschüre. Wer ein bestimmtes Produkt wünsche, müsse dies nicht unbedingt gleich neu anschaffen. Mieten, tauschen, teilen seien Alternativen, die nicht nur die Umwelt schonten, sondern auch den Geldbeutel.

Neben dem Umweltaspekt steht auch der soziale im Mittelpunkt: Viele Institutionen geben gut erhaltene Kleidung und Gebrauchsgegenstände gegen minimale Kosten ab - oder sogar umsonst.

In anderen Städten, weiß Seeberger, seien Tauschbörsen im Trend, in denen keine Güter, sondern Dienstleistungen gehandelt würden. Reparatur gegen Babysitten wäre zum Beispiel ein solches Tauschgeschäft, das nebenbei noch zum gegenseitigen Kennenlernen und Helfen beitrage. Seeberger: “Bargeldloser Tauschhandel mit Dienstleistungen kann bei einer ausreichenden Anzahl von Interessenten überall initiiert werden.”

Tauschen, teilen, leihen oder mieten: Das ist auch ein konkretes Beispiel für Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21, denn durch die sinnvolle Wiederverwertung werden Ressourcen geschont, Abfall vermieden und Energie eingespart. Und das wiederum trägt zu einem bewußteren Konsumverhalten bei. Die Bürgerschaft hat 1995 beschlossen, eine Lokale Agenda 21 zu entwickeln. Die Broschüre ist ein weiterer Baustein dazu.

Übrigens: Gesucht werden auch noch Sponsoren für die Druckkosten. Auch diese werden gebeten, sich beim Agenda-Büro zu melden. +++