"Kosovo - der schwierige Weg zum Frieden. Ethnische Trennung oder Zusammenleben auf dem Balkan" heißt der Titel einer Diskussionsveranstaltung, die am Dienstag, 13. Juli, 19.30 Uhr, in der Lübecker St.-Petri-Kirche stattfindet. Den Veranstaltern ist es gelungen, mit Marie-Janine Calic die profundeste Balkanexpertin für den Abend als Gastrednerin zu gewinnen. Es moderiert Pastor Günter Harig.
Marie-Janine Calic ist Südosteuropa-Referentin im Forschungsinstitut der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen. Sie ist durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Konflikt ausgewiesen und kennt die Region sehr gut. Frühzeitig hat sie in Wissenschaft und Öffentlichkeit vor der kriegerischen Entwicklung gewarnt und zur Diskussion des "Danach" beigetragen. Calic wird in ihrem Vortrag darauf eingehen, wieso das Amselfeld seit Jahrhunderten erbittert umkämpft ist und sowohl von Serben als auch von Albanern als historisches Erbe beansprucht wird.
Der Krieg um den Kosovo spaltete die öffentliche Meinung in vielen europäischen Staaten. Regierende wie Regierte nahmen wichtige Informationen und Warnungen oft nicht wahr. Mehr als fundierte Hintergrundinformationen bestimmte mitunter die eigene Befindlichkeit die Wahrnehmung der Konflikte auf dem Balkan. Die Tage nach dem Krieg offenbaren schreckliche Verbrechen und Ratlosigkeit.
"Höchste Zeit also, die Konflikte und ihre Ursachen genauer kennenzulernen, um daraus für die Zukunft der Region zu lernen und Schlüsse für europäische Politik zu ziehen, ohne die konkrete Not vor Ort zu vergessen", sagt Bernd Möller vom veranstaltenden Politischen Forum Lübeck. Der Eintritt ist frei. +++