Rund 42 000 Mark haben Lübecker Bürgerinnen und Bürger für die Instandsetzung der St. Nikolaus-Kathedrale im russischen Novgorod bislang aufgebracht. Dies geht hervor aus einem Bericht, den die Kanzlei des Bürgermeisters anläßlich der Wiedereinweihung des 1113 gegründeten Gotteshauses vorlegte.
Hintergrund: Im Mai 1994 beschloß der 14. Hansetag in Stade, die Verpflichtung zum Wiederaufbau Europas ernst zu nehmen und ein besonderes Zeichen der Zusammengehörigkeit der Hansestädte zu setzen. Die Delegierten beschlossen deshalb, Teilmittel zur Restaurierung der mittelalterlichen St. Nikolaus-Kathedrale in Novgorod zu beschaffen. Ausdrücklich sah der Beschluß vor, daß diese Mittel nicht aus öffentlichen Haushaltskassen der einzelnen Hansestädte fließen, sondern durch Bürgeraktionen vielfältiger Art zusammengetragen werden sollten.
Der Spendenaufruf an die Lübeckerinnen und Lübecker sowie das Benefizkonzert in der Musik- und Kongreßhalle erbrachten mit den genannten 42 000 Mark ein stolzes Ergebnis. Das waren 2000 Mark mehr als der Verteilungsschlüssel für Lübeck vorsah. Novgorod begrüßte in der Woche vor dem Hansetag in Oldenzaal ein Reihe von Abordnungen aus den Hansestädten, die sich an der Spendenaktion beteiligt hatten, um ihnen zu zeigen, was mit dem gespendeten Geld geschehen ist. Die Hansestadt Lübeck wurde durch Bürgermeister Michael Bouteiller, der auch Vorsitzender des Hansetages ist, vertreten.
Novgorod zeigte die wieder in Glanz erstrahlte Kathedrale mit großer Freude vor. Der Wiederaufbau war allerdings nicht allein mit den Mitteln der Spenden - rund 700 000 Mark - möglich. Die Hansestadt Novgorod selbst, die orthodoxe Kirche und auch der russische Staat steuerten zu den bisherigen Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Mark ebenfalls erhebliche Mittel bei.
Die Hansestädte wollen die finanzielle Unterstützung bis einschließlich 2000 aufrechterhalten und für bestimmte Sanierungsabschnitte innerhalb des Kirchengebäudes weitere Spenden sammeln. +++