Im Lübecker Forstort Lustholz ist jetzt eine der ältesten Buchen der Hansestadt aus Sicherheitsgründen gefällt worden. Der imposante Baum gehörte zu einer Gruppe von vier Buchen, die in diesem Teil des Landschaftsschutzgebietes Lauerholz und des Erholungswaldes Israelsdorf seit vielen Jahren die Spaziergänger fasziniert.
Diese Buchen stehen wegen ihres imposanten Erscheinungsbildes, wegen ihres Alters und ihrer kulturhistorischen Bedeutung unter Naturdenkmalschutz. Ihre historische Bedeutung liegt darin, daß sie zeitliche Wegbegleiter und damit Zeugen der 235jährigen Geschichte des Forstortes Lustholz als ältestem Erholungswald Lübecks und wahrscheinlich auch ältestem Erholungswaldes Deutschlands sind.
Die Buchengruppe ist infolge ihres hohen Alters nahe an der Grenze der natürlichen Lebenserwartung für Buchen angelangt. "So ist es auch nichts außergewöhnliches, daß jetzt leider einer dieser vier Buchen abgestorben ist", sagt Revierförster Hans Rathje Reimers. Dem Lübecker Waldbewirtschaftungskonzept gemäß wäre es wünschenswert, dieses natürlich entstandene Totholz stehenzulassen, um es in der Zersetzerkette den verschiedenen Bakterien-, Pilz- und Insektenarten als Lebensraum zu erhalten. Dem stehe allerdings die Verpflichtung zur allgemeinen Gefahrenabwehr entgegen. "Die tote Buche steht nämlich mitten auf dem `Stern', dem am meisten von Spaziergängern begangenen Knotenpunkt im Lustholz", erläutert Reimers.
Der abgestorbene Baum wurde von der unteren Naturschutzbehörde aus dem Naturdenkmalschutz entlassen und ist am Montag, 7. Juni, gefällt worden. Der mächtige Stamm wird zum Naherholungsraum Moislinger Aue gebracht, wo er als Kletter- und Spielstamm für Kinder dienen soll. +++