Der Bericht zur Jugendhilfeplanung für Kindertagesbetreuung liegt vor. Ziel der Untersuchung ist die gemeinsame Weiterentwicklung der Angebote zur Kindertagesbetreuung mit den Freien Trägern. Dabei sollen Kundenorientierung und bedarfsgerechte Gestaltung sowie Beteiligung im Vordergrund stehen. Anlaß war die Überlegung des Fachbereichs Kultur, unter Beteiligung der Einrichtungen und durch die Befragung der Lübecker Eltern seine Bedarfsplanung im Bereich Kindertagesbetreuung zu optimieren. Als Untersuchungsverfahren wurde die telefonische Befragung Lübecker Eltern und moderierte Gespräche mit MitarbeiterInnen der Einrichtungen in den Stadtteilen gewählt.
Als wichtigste Ergebnisse läßt sich in Stichworten festhalten: "Insgesamt sind die Eltern mit dem pädagogischen Angebot in den Einrichtungen sehr zufrieden. Allerdings äußern Eltern den Wunsch nach kleineren Gruppen". "Laut Umfrage wollen über 97 Prozent der Eltern für ihre Kinder in Zukunft zu irgendeinem Zeitpunkt ihren Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz geltend machen. Statistisch abgesichtert ergibt sich ein Wert von mindestens 94 Prozent. Es gibt einen Bedarf für 64 Prozent Plätze halbtags, vormittags, 15 Prozent Plätze mit Mittagessen, 16 Prozent Ganztagsplätze und 5 Prozent Plätze mit flexiblen Betreuungszeiten (auch nachmittags)".
Im Vergleich mit der bestehenden Angebotsstruktur ist demzufolge der bereits begonnene Ausbau des Angebots an Halbtagsplätzen mit Mittagessen erforderlich und weiter fortzusetzen sowie ein Abbau des Ganztagsangebots sinnvoll. Das Anmeldeverhalten der Eltern sollte sorgfältig beobachtet werden und die bisher als hinreichend erachtete Versorgungsquote von durchschnittlich 80 Prozent gegebenenfalls neu diskutiert werden.
Insbesondere die großen Stadtteile müssen aufgrund der zum Teil sehr unterschiedlichen Strukturen ihrer Bezirke hinsichtlich Versorgung und Angebotsgestaltung differenzierter betrachtet werden. Ein flexibler Einsatz der Ressourcen im Stadtteil, wie geschehen im Neubauquartier Waldersee, wird als sinnvoll erachtet.
Das Angebot zur Betreuung von Schulkindern sollte deutlich erhöht werden. Eine Förderung der Initiative "Betreute Grundschule" wird in diesem Zusammenhang als sinnvoll erachtet. Viele Eltern fühlen sich nicht ausreichend informiert über die Betreuungsmöglichkeiten für ihr Kind. In einem ersten Schritt hat der Bereich Kindertagesbetreuung bereits ein Informationsblatt erarbeitet, das in den Stadtteilbüros ausgelegt wird. An einer Neuauflage einer bereits 1993 erschienenen Broschüre sowie einem zielgruppenspezifischen Verteiler wird gearbeitet. +++