Am Montag. den 14. September 1998, beginnen die Umgestaltungsarbeiten am Kohlmarkt. Ziel ist es, diese zentral gelegene Altstadtstraße in Verlängerung der Holstenstraße und am Eingang zum Markt bis zur Fußgängerzone Breite Straße fußgängerfreundlicher zu gestalten.
Die Baumaßnahme des Bereichs Verkehr und der Stadtwerke (Verkehrsbetriebe) wird am 27. November, also noch vor dem ersten Adventswochenende - abgeschlossen sein; mit dieser Terminvorgabe für die ausführende Baufirma wird insbesondere dem Wunsch der Anlieger und des Arbeitskreises Verkehrsberuhigung Altstadt (Wirtschaftsorganisationen und Initiativen für die autofreie Altstadt) entsprochen, denen das Umgestaltungskonzept vorgestellt worden war. Der neue Kohlmarkt ist auch Bestandteil des neuen Verkehrsberuhigungskonzeptes für die Altstadt.
Durch die in den 70er und 80er Jahren eingeleiteten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für die Altstadt (Einrichtung und Bau der Fußgängerzone Breite Straße, Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs in Ost-West-Richtung betreffend Holstenstraße, Kohlmarkt, Wahmstraße und zuletzt in Süd-West-Richtung betreffend Holstenstraße, Kohlmarkt, Sandstraße, Klingenberg, Mühlenstraße) hat der Kohlmarkt seine frühere Bedeutung für den allgemeinen Kfz-Verkehr verloren. Bereits heute sind - ebenso wie bei dem zur Zeit noch im Verfahren befindlichen Verkehrsberuhigungskonzept - nur noch der Linienbusbetrieb, Taxen, Radfahrer und zeitlich beschränkter Lieferverkehr zugelassen.
Das Erscheinungsbild des Kohlmarkts entspricht jedoch noch seiner früheren Funktion als Hauptverkehrsstraße mit fünf Fahrstreifen und einer Fahrbahnbreite von rund 20 Metern. Für Fußgänger - insbesondere für Kinder, ältere und gehbehinderte Verkehrsteilnehmer speziell auch für Blinde - war das Überqueren der überbreiten Fahrbahn wenig komfortabel und beschwerlich, die straßenbegleitenden Gehwege aufgrund des hohen Fußgängerverkehrs zu schmal, der Eingang zur Fußgängerzone Breite Straße war durch Verkehrssicherungsgitter und Schaltkästen verbaut und die Busfahrgäste klagten über die dezentral angeordneten Bushaltestellen (Holstenstraße/Kohlmarkt/Wahmstraße), zumal der Kohlmarkt der wichtigste Umsteigebereich im Busliniennetz neben dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und dem Gustav-Radbruch-Platz ist. Mit der jetzt vorgesehenen Umgestaltung wird auch den Empfehlungen des von der Bürgerschaft Ende des Jahres 1997 beschlossenen Regionalen Nahverkehrsplanes entsprochen, den Kohlmarkt als zentrale Bushaltestellenanlage umzubauen und attraktive Zugangsmöglichkeiten zum ÖPNV anzubieten. In dem jetzt vorgesehenen Umbauprogramm werden die verkehrlich funktional erforderlichen Maßnahmen realisiert, wie zum Beispiel neue Bordsteinführungen unter Berücksichtigung der Niederflurtechnik der Busse und breitere Gehwege, schmalere Fahrbahn mit insgesamt zwölf Metern, neue Bushaltepositionen, dem Stand der Technik entsprechende Signalanlagen mit Busanforderung etc. Eine dem Standard des Demonstrationsvorhabens Bussystem entsprechende qualitative Aufwertung der Haltestellenplattformen einschließlich der vorhandenen Gehwegbelege und besonders der Ausstattung der Haltestellenhäuschen bleibt jedoch - nicht zuletzt wegen der angespannten Haushaltslage der Hansestadt Lübeck und der noch nicht differenzierten Realisierungsabsichten des städtischen Wettbewerbsergebnisses Markt - einem späteren Zeitpunkt / Endausbau vorbehalten.
Im Zuge der Baumaßnahmen am Kohlmarkt werden im ersten Schritt Buslinien von der Haltestelle Kohlmarkt (in Richtung ZOB) an die Haltestelle Holstenstraße verlegt. Während der Baumaßnahmen in der Mühlenstraße im Abschnitt zwischen Königstraße und Aegidienstraße kann stadtauswärts nur einspurig gefahren werden. Die Linienbusse fahren daher eine Umleitung über die Königstraße bis zur Wahmstraße. Die Haltestelle Sandstraße wird in den Kreuzungsbereich Königstraße/Wahmstraße verlegt. +++