Der Förderkreis "Anbieten statt Verbieten", die örtlichen Vereine, Verbände und Parteien fordern seit Jahren einen Jugendtreff in Schlutup. Derzeit erarbeitet der Bereich Jugendarbeit eine Beschlußvorlage für die Bürgerschaftssitzung im August, in der er zwei Lösungen anbieten wird.
Der erste Vorschlag sieht den Kauf des ehemaligen Zollgebäudes an der Mecklenburger Straße vor. Das Gebäude hat eine Fläche von 306 Quadratmetern. "Das ist zu groß für einen Jugendtreff", erklärt Jörg Geller aus dem Bereich Jugendarbeit. Daher wird vorgeschlagen, das Gebäude ergänzend zu nutzen, zum Beispiel durch ein Stadtteilbüro.
Doch das Zollgebäude ist einen Kilometer vom Marktplatz entfernt. Die Lage sei daher "eher ungünstig", so Geller: "Sowohl ein Stadtteilbüro als auch ein Jugendtreff müßten zentraler gelegen sein." Zudem seien die Umbaukosten schwer abzuschätzen. Laut Geller hat die zweite Variante, ein Neubau an der Wesloer Straße 71, folgende Vorteile: Das Grundstück befinde sich bereits in städtischem Besitz, liege wesentlich zentraler, sei mit Bussen gut erreichbar und daher von vornherein auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten.
In der Vorlage für die Bürgerschaftssitzung will der Bereich Jugendarbeit auch vorschlagen, ein Blockhaus nach dem Muster des eineinhalbgeschossigen Jugendtreffs in Buntekuh zu errichten. "Das hätte den Vorteil, daß die Jugendlichen am Ausbau beteiligt werden könnten und sich daher mehr mit dem Projekt identifizieren", erläutert Geller. Zudem seien die Kosten ziemlich genau zu beziffern: "Der Jugendtreff in Buntekuh hat 270 000 Mark gekostet."
Derzeit ist der Bereich Jugendarbeit noch dabei, die Vor- und Nachteile beider Varianten festzustellen. Denn auch die Folgekosten spielen eine wesentliche Rolle bei den Überlegungen. "Die Arbeiterwohlfahrt wäre bei beiden Lösungen bereit, die Trägerschaft zu übernehmen", so Geller. Personal- und Sachkosten müßten von der Stadt übernommen werden. "Unser Bereich ist aber nicht in der Lage, das zu finanzieren", stellt Geller klar.
Seit Ende 1997 sind in Schlutup zwei Streetworker vom Internationalen Bund für Sozialarbeit (IB) einige Stunden wöchentlich aktiv. "Mit den Jugendlichen in Schlutup gibt es dieselben Probleme, wie in anderen Stadtteilen auch", erläutert Eberhard Arent vom Controlling des Fachbereichs Kultur. "Aber man sollte nicht erst etwas tun, wenn die Jugendlichen auffällig werden." +++