Die neue Telekommunikationsanlage (TK-Anlage) der Hansestadt Lübeck startete am Montag, 11. Mai, pünktlich zum Dienstbeginn - nicht nur für die städtischen Mitarbeiter eine spannende Angelegenheit. Bürgermeister Michael Bouteiller sowie Vertreter der TELEKOM und der DETECON (Deutsche Telepost Consulting) stellten das digitale Telekommunikationssystem am Donnerstag, 14. Mai, in einer Pressekonferenz vor. Es handelt sich um eine der modernsten ISDN-Telefonanlagen, die in der Bundesrepublik Deutschland geschaltet sind. Für die Datenübertragung sucht sich das TK-Netz, das die Stadt rund vier Millionen Mark kostete, den kürzesten und schnellsten Weg.
Die Bürgerinnen und Bürger erreichen die neue Telefonzentrale unter der neuen Telefonnummer 122-0. Gegenüber der alten, 1978 im Stadthaus am Markt in Betrieb genommenen IBM-Telefonanlage mit vier Abfrageplätzen, stehen jetzt sechs, - davon einer sehbehindertengerecht ausgestattet - zur Verfügung. Die angeschlossenen Amtsleitungen haben sich von 120 (1978) auf 240 (1998) verdoppelt. Zur Entlastung der Telefonvermittlung wurde für die erste Woche eine Hotline eingerichtet, die mit 24 Auszu-bildenden der Stadtverwaltung besetzt ist. Sie beantworten Fragen zum Umgang mit der neuen Technik.
Im Juni 1997 erfolgte eine europaweite Ausschreibung für das neue Telekommunikationssystem der Hansestadt auf der Basis der von der DETECON erstellten Planungsunterlagen. Nach Prüfung der fünf abgegebenen Angebote erhielt die TELEKOM im November den Auftrag zur Lieferung und Montage der TK- Anlagen. Die Projektverantwortung lag in Händen des Bereichs Logistik, die Bauplanung und technische Ausführung beim Bereich Hochbau. Im April ein wurde ein vorläufiges Telefonverzeichnis für die Lübecker Stadtverwaltung erstellt.
Am zweiten Maiwochenende waren 50 Mitarbeiter der TELEKOM und der DETECON in den 667 städtischen Gebäuden unterwegs, um die rund 3500 Telefone an 83 verschiedenen Standorten im Stadtgebiet umzuschalten. 95 % der Apparate wurden überprüft, davon waren 93 % ohne Fehler. Das TK-System besteht aus 83 in den Dienststellen eingebauten Anlagen, davon sind 45 direkt verbunden, die restlichen Anschlüsse laufen über ein virtuelles Netz. Die TK-Anlagen sind über vorhandene Kabelverbindungen der Stadt, vier neue Richtfunkstrecken und eine neue Lichtwellenleiterverbindung der TraveKom, der TK-Gesellschaft der Stadtwerke und angemieteter Festverbindungen der TELEKOM miteinander vernetzt. Die Lichtwellenleiterverbindung besteht aus zahlreichen Glasfaserkabeln, die die Datenfluten einer modernen Kommunikation in der Verwaltung verarbeiten können. +++