Überall zeigen in diesen Tagen die Blüten der Bäume, daß der Winter sich endgültig aus der Hansestadt verabschiedet hat. "Er fiel diesmal so mild aus wie seit dreißig Jahren nicht mehr", stellt der Kaufmännische Direktor der Entsorgungsbetriebe Lübeck, Reinhard Stuhr, fest.
Für die Entsorgungsbetriebe, die den Winterdienst alljährlich organisieren und die Straßen von Schnee und Glätte befreien, hat der Winter einen festen Zeitrahmen. Von Mitte November bis Ende März waren rund 200 Mitarbeiter in sogenannter "Rufbereitschaft", um jederzeit auf die Vorhersagen des Wetterdienstes sofort reagieren zu können. Allein 106 derartiger "Warn-Faxe" der Wetterstation gingen bei dem Leiter des Winterdienstes, Wilfried Gehrke, ein. Glücklicherweise war ein größerer, über längere Tage andauernder Einsatz in dieser Winterperiode nicht nötig.
Während im Winter 1995/96 rund 4.400 Tonnen Streumaterialien eingesetzt wurden, lag der Streugutverbrauch in diesem Winter nur bei 550 Tonnen. "Das ist besonders erfreulich für die Umwelt", sagt Stuhr, "aber auch für die Mitarbeiter der Straßenreinigung, die die Streumittelrückstände rechtzeitig beseitigen konnten.
Da die Winterintensität nicht vorhersehbar ist, muß die Straßenreinigung dennoch Fahrzeuge, Geräte, Personal und Streumaterial vorhalten, um gegebenenfalls auch eine länger anhaltende Frost- und Schneeperiode überstehen zu können. Für die Entsorgungsbetriebe Lübeck ist der Winter jetzt Schnee von gestern. +++