15 Lübecker Jugendliche flexen, schweißen, polieren, feilen und bohren in ihrer Freizeit. Aus den Zahnrädern, Rohren, Dosen und anderen Gegenständen vom Schrottplatz, die die Jugendlichen für interessant befunden haben, sind bereits ungewöhnliche Objekte entstanden, wie etwa einen Pflanzkübel, der aus einer alten Kuhtränke auf Wagenrädern mit Spalier besteht. Beim "Schrottprojekt" entstehen aus dem Wertstoff Metall Objekte und Skulpturen, die ab Juli den Recyclinghof an der Schwartauer Allee zieren sollen.
Das Projekt ist vielschichtig angelegt. Es hat soziale, pädagogische, künstlerische und umweltpolitische Aspekte, zum Teil soll es den Jugendlichen helfen, geeignete Berufe zu finden. Entsprechend viele unterschiedliche Institutionen sind daran beeiligt.
"Bei einem Kurz-Praktikum auf dem Recyclinghof sollen die Jugendlichen den Betrieb, den sie gestalten, besser kennenlernen", erläutert Jens Blöcker von der Jugendwerkstatt Leihcycle, der gemeinsam mit Andrea Aewerdieck-Zorom, Mitarbeiterin des Stadtteilzentrums Burgtor, das Projekt leitet.
Eine kundenfreundlichere Gestaltung des Recyclinghofs erhofft sich Dr. Olga Koop, Mitarbeiterin des Bereichs Umweltschutz, die das Projekt koordinierend unterstützt. "Bislang ist er einfach zu konventionell." Für die Objekte haben die Betreiber des Recyclinghofs reichlich Platz zur Verfügung gestellt. Die 25 Meter lange Wand entlang des Sky-Marktes soll außerdem noch bemalt werden, und zwar "möglichst themenbezogen", so Dr. Olga Koop.
Die 16- bis 20jährigen bekommen künstlerische und handwerkliche Anleitung von Michael Timmermann von der "Wunderwerkstatt" am Bahnhof. Die Jugendlichen sind Schüler der Geschwister-Prenski-Schule und der Thomas-Mann-Schule, arbeiten bei der multikulturellen Fahrradwerkstatt Leihcycle, beim Stadtteilzentrum Burgtor oder sind Auszubildende und Schüler beim Bali (Berufsvorbereitungs- und Ausbildungszentrum Lübeck Innenstadt).
In den kommenden Wochen sollen noch viel mehr Objekte entstehen, die voraussichtlich am 3. Juli der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Die 16- bis 20jährigen werden auch die Schilder gestalten, die darauf hinweisen, welche Materialien in den Containern entsorgt werden können.
Das Projekt wird zum Teil vom Land, zum Teil aus Eigenmitteln finanziert und wird, so Andrea Aewerdieck-Zorom, "voraussichtlich mehrere Tausend Mark" kosten. Spenden - auch in Form von Blaumännern - seien erwünscht. Kontakt über Telefon 122-51 48.+++