Richtfest der Integrierten Gesamtsschule (IGS) in Lübeck-Buntekuh: Am 8. Mai feiern Bauhandwerker, Planer und die Hansestadt Lübeck als Auftraggeber die Rohbauvollendung des rund 6,5 Millionen Mark teuren Erweiterungsbaus. Er ersetzt zunächst die nicht mehr renovierungsfähigen und asbestbelasteten Schulpavillons, die in den 70er Jahren einer kurzfristigen Schulerweiterung dienten. Die IGS Buntekuh besteht seit 1992. Von Anfang sei klar gewesen, daß eines Tages für die nachrückenden Jahrgänge zusätzliche Fachräume gebaut werden müßten, erläuterte Hochbau-Bereichsleiter Uwe-Jens Hansen den Gästen des Richtfestes.
Bei dem Neubauvorhaben in Buntekuh wurden so weit wie möglich ökologische Baustoffe verwendet. Auf besonderen Wunsch der Eltern werden von ihnen in Eigenarbeit im Herbst zwei Wände in Lehmputzweise hergestellt. Die zueinander leicht geneigten und versetzten Dachflächen des Neubaus werden zudem als Grünfläche bepflanzt.
Der Neubau verschafft der IGS Buntekuh zusätzliche Räume mit einer Fläche von insgesamt 1307 Quadratmetern. Der Bruttorauminhalt beträgt 5561 Kubikmeter. Mit der Fertigstellung des Gebäudes wird für März/April kommenden Jahres gerechnet.
Zum architektonischen Konzept:
Der Bebauungsplan, den der Senat der Hansestadt am 12. Oktober 1994 in Auftrag gegeben hatte, ließ eine bauliche Erweiterung nur auf dem Gelände der ehemaligen Pavillons zu.
Der gegliederte Schulbautypus der ehemaligen Realschule war in den 60er Jahren vom Architekten Horenburg entworfen worden. Er wird jetzt durch einen winkelförmigen Neubau ergänzt, der eine Verbindung darstellt zu dem bestehenden Schulkomplex und der Turnhalle. Architektin ist Hannelore Bernhardt vom Bereich Hochbau.
Der Neubau schafft "neue und unterschiedliche Qualitäten des Schulhofbereiches", formuliert der Fachbereich Städtebau der Hansestadt. Er stelle andererseits mit der südöstlichen Orientierung der Klassenräume zur parkartigen Grünanlage "einen eindeutigen städtebaulichen Raumabschluß des gesamten Schulkomplexes" dar.
Wie es in der Würdigung weiter heißt, "behauptet sich der dreigeschossige kompakte Neubau in seiner eigenständigen heutigen Architekturhaltung gegenüber der Architektursprache der 60er Jahre". Der Erweiterungsbau setze die "Tradition der Transparenz und Leichtigkeit der bestehenden Baukörper im Spannungsfeld von geschlossenen Wandscheiben und großflächigen Verglasungen fort". Dem zweigeschossigen Betonskelettbau mit gegliederter flächiger Fassadenausfachung und Sichtmauerwerk des Bestandes werde jedoch in seiner "eigenständigen bewußten Abgrenzung" hierzu der Neubau im "monolithischen Poroton-Ziegelmauerwerk" mit farbigem Außenputz "kontrapunktmäßig" entgegengesetzt.
Die Nutzung des Gebäudes gliedert sich im Erdgeschoß durch Werk- und Technikunterrichtsräume. Im ersten Obergeschoß sind die Unterrichtsräume der Naturwissenschaften untergebracht. Im Staffelgeschoß des zweiten Obergeschosses befinden sich die Gruppen- und Klassenräume der Oberstufe.
Die Freizeitbereiche sind auf zwei Geschossen untergebracht. Sie "kennzeichnen sich mit hoher Tranzparenz zur südlichen Orientierung der parkartigen Außenanlagen durch baukörperlich geschoßhohe Fensterfassadenelemente", so die Stadtplaner. +++