Neue öffentliche Toiletten an MuK und Klughafenbrücke
Zwei neue öffentliche Toiletten sollen innerhalb des nächsten Vierteljahres an der MuK und an der Kanalstraße eingerichtet werden. Finanzier ist ein privater Betreiber. "Der Bedarf an öffentlichen Toilettenanlagen hat sich verändert", so Wilfried Gehrke, Ansprechpartner der "WC-Arbeitsgemeinschaft". Die WC-AG ist Teil des StadtPflege-Projekts ist, das Bürgermeister Michael Bouteiller 1997 ins Leben gerufen hat. "Inzwischen gibt es Parkplätze am Altstadtgürtel und daher auch der Wunsch nach WCs in deren unmittelbarer Nähe." Alle, die mit Tourismus zu tun haben, sind sich laut Gehrke daher darin einig, daß es am Reisebusparkplatz an der MuK eine öffentliche Toilette geben sollte. Ähnlich verhalte es sich an der Kanalstraße, Höhe Klughafenbrücke.
"Wir haben eine neue Betreiberform entwickelt", so Gehrke. Die Nordwestdeutsche Gesellschaft für Außenwerbung (NGA) bekomme die Erlaubnis, auf öffentlichem Grund - aber außerhalb der Innenstadt - Großwerbeanlagen zu errichten, vorrangig an den Ausfallstraßen. Dafür übernehme die NGA die Kosten von je 175 000 Mark für die beiden Toilettenhäuschen, die laut Gehrke "robust, vandalensicher und sechseckig" sein werden. Installation und zukünftige Reinigungskosten übernimmt ebenfalls die Firma.
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (AG) suchen weiter nach ähnlich kostengünstigen Lösungen. Denn ihr Ziel ist es, den Bürgerschaftsbeschluß vom Januar, mehr öffentliche Toiletten auch in den Stadtteilen einzurichten (die SZ berichtete), umzusetzen. An der Arbeitsgemeinschaft sind alle Dienststellenbereiche beteiligt, die zu dieser Lösung beitragen können.
Die AG überprüft derzeit den Zustand der rund 30 öffentlichen Toiletten in der Innenstadt und den Stadtteilen. Sie will feststellen, welche saniert werden können und ob neue gebaut werden müssen. Dabei werden auch die finanziellen Folgen berücksichtigt.
Überlegt wird laut Gehrke, ob Kiosk-Betreiber, in deren Nähe sich öffentliche Toilettenanlagen befinden, die tägliche WC-Reinigung finanzieren und ihnen dafür im Gegenzug die Kiosk-Pacht ermäßigt wird. Denn die Einnahmequelle durch Werbeflächen seien fast ausgereizt. "Wesentlich mehr als die knappe Million, die die Stadt jährlich dafür bekommt, ist nicht drin", sagt Gehrke.
Die Anlage am Kirchplatz in Kücknitz hat die Stadt 1995 geschlossen, da sie wegen Vandalismus zu kostenintensiv war. Doch aufgrund des jüngsten Bürgerschaftsbeschlusses wird über diesen Standort wieder nachgedacht. Ein Vertreter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Trave und Gehrke als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft wollen daher vor Ort abklären, ob und zu welchen Kosten die Anlage wieder betriebsbereit gemacht werden kann.
Weil Beschwerden von Bürgern laut wurden, die Toiletten an der Puppenbrücke, an der Moltkebrücke und an der Mühlentorbrücke seien zu finster und daher zu unsicher, um gefahrlos seinen Bedürfnissen nachzukommen, hat der Bereich Stadtgrün dort Baum- und Strauchbewuchs entfernt. Auch in Zukunft sollen die Anlagen davon freigehalten werden. Erwogen wird, für neue Anlagen eine Benutzungsgebühr von einer Mark zu erheben. Die Gebühr für die Benutzung der Anlage am Markt hinter dem Rathaus soll von 50 Pfennig auf eine Mark angehoben werden. Denn für die Reinigung allein dieser Toilettenanlage bezahlt die Stadt 14 000 Mark monatlich. +++