Einen schnellen Erfolg hatte eine ungewöhnliche Artenschutzmaßnahme der Hansestadt Lü
Bisher halten sich mindestens vier Tiere der Fledermausart "Braunes Langohr" im Bunker auf. Angesichts des Mangels an sonstigen geeigneten Quartiermöglichkeiten ist davon auszugehen, daß in den nächsten Jahren zunehmend mehr Fledermäuse dieses neue Winterquartier nutzen werden. Damit ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser gefährdeten und europaweit streng geschützten Tiergruppe in Lübeck geleistet.
Möglich wurde dieser schnelle Erfolg durch die unbürokratische Zusammenarbeit städtischer Bereiche und die Unterstützung privater Fledermausschützer. Die erforderlichen Arbeiten waren vom Bereich der Naturschutz in Auftrag gegeben und vom dortigen Ausgleichsmanagement finanziert worden. Der Bereich Liegenschaften und die Entsorgungsbetriebe Lübeck hatten die Maßnahme freundlich unterstützt. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Gemeinnützigen Ausbildungs- und Beschäftigungs-GmbH (gab).
Aufgrund seines schlechten baulichen Zustandes war eine wirtschaftliche Nutzung des ehemaligen Luftschutzstollens kaum mehr möglich. In ihn war immer wieder eingebrochen worden, außerdem hatte sich viel Unrat angesammelt. Als Fledermausquartier schien der Bunker aber wegen seiner günstigen Lage am Stadtgraben und seines gleichmäßigen, feuchtkühlen Klimas ideal geeignet. Da überwinternde Fledermäuse sehr empfindlich auf Gerüche und Giftstoffe reagieren, mußte der Bunker zunächst entrümpelt und von Sondermüll befreit werden. Um Störungen auszuschließen, wurden alle Fenster und Mauerlöcher bis auf zwei Einflugsöffnungen zugemauert. Die Tür wurde durch eine einbruchsichere Stahltür ersetzt. Als Unterschlupfmöglichkeiten für überwinternde Fledermäuse wurden mit Löchern versehene Ziegelsteine an den Wänden befestigt. Der Bereich Naturschutz der Hansestadt Lübeck wird mit Unterstützung durch private Fledermausexperten für den Schutz und die fachgerechte Betreuung des Winterquartiers sorgen. +++