Um den Internationalen Frauentag am 8. März feiern Frauen aus allen Ländern der Welt. In Lübeck verstaltet eine Initiative unter Mitwirkung des Frauenbüros der Hansestadt ein umfangreiches Programm von Vorträgen, Filmen, Festen und Informationsveranstaltungen, die vom 6. bis 8. März stattfinden.
Frauenkämpfe gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Diskriminierung und für eine Perspektive der Gleichstellung und Selbstbestimmung haben inzwischen eine lange Geschichte. Der erste Internationale Frauentag in Deutschland fand im März 1911 statt. Im Mittelpunkt stand zu jener Zeit die Forderung nach dem Frauenwahlrecht.
Daß Frauen seit 1919 wählen dürfen, ist ein Ergebnis der damaligen Frauenkämpfe, von denen Frauen bis heute profitieren. Andere Forderungen und Interessen der Frauenbewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich allerdings nicht oder nur teilweise durchsetzen lassen. So haben Frauen im Hinblick auf eine wirklich gleiche Beteiligung an der gesellschaftlichen Erwerbsarbeit zwar eine Menge erreicht, aber bis heute ist dieses Ziel nicht erfüllt. Das wird insbesondere deutlich, wenn man an die hohe Arbeitslosigkeit von Frauen denkt, an die eher geringen beruflichen Aufstiegschancen von Frauen sowie an die Tatsache, daß viele Frauen einer nicht existenzsichernden Teilzeitarbeit nachgehen.
Der Tag verkörpert, daß für die Gleichstellung und Selbstbestimmung von Frauen immer noch viel zu tun ist, auch wenn die gesetzliche Gleichberechtigung seit geraumer Zeit besteht. Der Tag verkörpert darüber hinaus die internationale Verbundenheit der Frauen. Das Frauenbüro möchte diese Verbundenheit zum Ausdruck bringen und lädt für Freitag, den 6. März zum ersten Frauenempfang im Lübecker Rathaus ein. Eine künstlerische Einlage bietet die in Bremen lebende italienische Schauspielerin Francesca de Martin mit einem Stück von Dario Fo. Die Australierin Andy Godfrey berichtet über die Selbstbestimmungskämpfe australischer Aboriginee-Frauen. Die Anmeldung zum Empfang sollte möglichst bald erfolgen, da nur eine begrenzte Zahl von Plätzen zur Verfügung steht. Weitere Informationen: Telefon 12-2 16 15 oder 12- 2 16 01. Fax 12-2 16 20. +++