Vorlage - 2023/12841-02-01  

AM Kimberly D'Amico (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Ergänzung zur Anfrage VO/2023/12841 AM Detlev Stolzenberg (Unabhängige Volt-PARTEI): Anfrage zu Aufwertungspotentialen des Ehrenfriedhofs (VO/12841-02-01)

Gemeinsame Antwort des Bereichs Archiv, Archäologie und Denkmalpflege, Planen und Bauen und Stadtgrün und Verkehr:

8. Wann (Datum) wurden welche Gedenktafeln und Gedenksteine zuletzt wie gereinigt/gesäubert/gepflegt?

Im Dezember 2018 wurde eine Restauratorin beauftragt, die Grabmale auf dem Ehrenfriedhof zu begutachten und Reinigungs- und Sanierungsempfehlungen auszusprechen. Auf dieser Grundlage wurden zwischen September und Dezember 2020 Tätigkeiten durchgeführt, um 327 Grabmale aus Naturstein, Holz und Metall zu säubern, aufzurichten und in einen besseren Zustand zu versetzen. Eine Übersicht der betroffenen Grabmale ist als Anlage 1 beigefügt.

Die Holzkreuze der Verstorbenen aus dem 1. und 2. Weltkrieg wurden nicht gereinigt. Diese sind in der Vergangenheit sukzessive erneuert worden. Derzeit wird geprüft, ob die Möglichkeit besteht, die Holzkreuze durch Steinkreuze zu ersetzen.

Das Denkmal „Betender Krieger“ wurde im Januar 2019 mit konservatorischen und restauratorischen Arbeiten betreut. Die Umlaufmauer des Denkmals „Betender Krieger“ bedarf einer Erneuerung.

Eine Kostenschätzung soll in der nächsten Zeit erstellt werden.

9. Gibt es einen turnusmäßigen Zeitplan, an dem die einzelnen Gedenksteine oder Gedenktafeln gereinigt werden? Falls ja, bittet der Ausschuss um Vorlage. Falls nein, bittet der Ausschuss um eine Begründung, warum die Pflege der Gedenksteine und Gedenktafeln nicht erfolgt.

Die Gedenksteine oder Gedenktafeln werden nach Bedarf gereinigt. Einen turnusgemäßen Zeitplan gibt es nicht.

10. Werden Persönlichkeiten geehrt, die in kolonialen Strukturen oder im 3. Reich eine Position innehatten? Wenn ja, wer ist das und welche Rolle spielte er oder sie?

Eine tabellarische Übersicht der Ehrengräber auf dem Ehrenfriedhof sind als Anlagen 1 und 2 beigefügt.

Insgesamt handelt es sich um über 2.000 Personen. Bei einer Überprüfung auf koloniale, nazistische oder sonst zur kritischen Einordnung Anlass gebende Umstände ruft in der Überprüfung in den verschiedenen Quellengruppen des Archivs und/oder weiterer Institutionen ein erheblicher Zeitaufwand auf.

Eine einzelne, personenbezogene Prüfung müsste aufgrund des sehr großen Aufwandes bezogen auf die im Archiv vorhandenen personellen Ressourcen durch einen externen Auftrag abgearbeitet werden. Der geschätzte Aufwand liegt etwa bei mindestens einer halben Stunde pro Namen, bezogen auf Anlage 2 gleich etwa 157 Arbeitsstunden (= 20 Arbeitstage à 8 Stunden). Im Fall der in Anlage 1 aufgeführten Namen, deren Daten und Vornamen nicht ersichtlich sind und ebenfalls noch herausgearbeitet werden müssten, beläuft sich die Zahl der zu überprüfenden Personen auf über 1.700 (entspricht über weiteren 100 Arbeitstagen à 8 Stunden).

Anlage 1

Anlage 2