Mit Bericht vom 22.09.2017 „Passat-Hafen - Modernisierung wasserseitige Infrastruktur“ (VO/2017/05331) wurde der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck im November 2017 eine ausführliche Darstellung über den Zustand der Steganlagen im Passat-Hafen gegeben. Hierin wurde darauf hingewiesen, dass bei der wasserseitigen Infrastruktur des Passat-Hafens Investitionsstau besteht und die 6 Schwimmstege aufgrund ihres Zustandes im Laufe der nächsten 10 Jahren ausgetauscht werden müssen. Konkret stammen die Schwimmstege, Festmacherpfähle und Versorgungseinrichtungen (Strom, Wasser, Beleuchtung) teilweise noch aus den Anfängen der Hafenanlage und sind erheblich in die Jahre gekommen. Die Unterhaltung der Steganlagen ist darauf ausgerichtet, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, was zunehmend weniger gelingt. Der Betrieb des Sportboothafens ist nur noch kurzfristig ohne weitere Investitionen möglich. Wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist und Sperrungen von Steganlagen erfolgen müssen, ist mit Einnahmeverlusten und einem Imageverlust zu rechnen, der sich auch auf das angrenzende, neu entstehende Ferienhausgebiet auswirken kann. Parallel entstehen dauerhaft hohe Instandhaltungskosten.
Die Erneuerung der wasserseitigen Infrastruktur des Passat-Hafens ist mit Blick auf die Haushaltssituation der Hansestadt Lübeck und die Größe der Anlage nur stegweise möglich. Daher hat der Bereich Schule und Sport in Zusammenarbeit mit dem Bereich Lübeck Port Authority und unter Einbindung eines externen Wasserbaubüros zunächst die Planungen für die Erneuerung des Steg B aufgenommen. Die Planungen beinhalten einen Austausch der aktuell holzbeplankten Schwimmflöße an Steg B gegen Betonschwimmsteg-Elemente. Der Steg wird von aktuell 2 Meter Breite auf 2,50 Meter verbreitert. Die Wasser- und Stromversorgung verläuft gemäß Planung zukünftig integriert im Steg und mündet in modernen Versorgungssäulen auf dem Steg. Gleiches gilt für die Beleuchtung. Die Steghöhe wird von aktuell 43 cm auf 50 cm über dem Wasserspiegel angepasst. Die hierfür vorliegende Kostenberechnung schließt mit 340.000,00 Euro netto zuzüglich Planungsleistungen ab.
Im Haushalt 2018 ist die Maßnahme mit insgesamt 349.670,00 Euro unter Produktsachkonto 424003.083.7853000 Passathafen/Schwimmflösse/sonstige Baumaßnahmen geordnet und wird als auskömmlich angenommen.
Die Ausschreibung der Maßnahme ist für Ende September 2018 vorgesehen. Der Beginn der Maßnahmenumsetzung mittels Baufeldfreimachung wird nach Saisonende im 4. Quartal 2018 durch den Bereich Lübeck Port Authority vorgenommen. Der eigentliche Stegeinbau ist im 1. Quartal 2019 geplant. Die Fertigstellung muss rechtzeitig vor Saisonbeginn am 01.04.2019 erfolgen. Eine Beeinträchtigung des Hafenbetriebes entsteht nicht, da ausschließlich in der saisonfreien Zeit gebaut wird.
Der Passat-Hafen ist als größter Sportboothafen Lübecks ein Aushängeschild für den Wassertourismus am Tor des Lübecker Hafens. Die weiteren 5 Schwimmstege im Passat-Hafen sind ebenfalls abgängig und müssen erneuert werden. Insgesamt sind weitere finanzielle Mittel in Höhe von ca. 1,75 Mio. Euro erforderlich (350.000,00 Euro je Steg). Die Erneuerung der Schwimmstege soll schrittweise erfolgen. Finanzmittel für die Erneuerung der verbleibenden Schwimmstege C bis G sind im Investitionsplan 2020 bis 2022 angemeldet worden.
Der Passathafen wird als Betrieb gewerblicher Art (BgA) geführt. Da es sich hierbei um eine kostenrechnende Einrichtung handelt, fließen die Investitionen über die Abschreibungen in die Liegeplatzentgelte ein. Eine Gegenfinanzierung ist damit gesichert.