Veröffentlicht am 24.09.2025

Schwangerschaftsabbruch: Protest gegen Paragraphen 218 und Film über „Women on Waves“

Schwangerenberatungsstellen und das „Bündnis Safe Abortion“ laden am 25. und 26. September zu Veranstaltungen in Lübeck ein

Safe Abortion Day

Am Sonntag, 28. September 2025 findet der internationale Safe Abortion Day statt. In Lübeck haben mehrere Schwangerenberatungsstellen und das Bündnis „Safe Abortion“ zwei Veranstaltungen rund um das Tabu-Thema Schwangerschaftsabbrüche organisiert.

Am Donnerstag, 25. September 2025 um 18 Uhr, zeigt das Kommunale Kino (Koki), Mengstraße 35, Lübeck, den Film „Vessel“. Dieser dokumentiert die Arbeit von Dr. Rebecca Gomperts und ihrer Organisation „Women on Waves“, die Frauen weltweit Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ermöglichen will. Vor Start des Films gibt es eine kurze Einführung in das Thema. Der Eintritt ist frei. Veranstalterinnen sind das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck und die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen von Humanistischer Union, profamilia und Gemeindediakonie in Lübeck, in Kooperation mit dem Koki.

Am Freitag, 26. September 2025, gibt es von 14 bis 17 Uhr eine Protestveranstaltung für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs auf dem Schrangen (Lübeck). Geplant ist die Lesung von kurzen Texten zum Thema durch die Schauspielerin Anna-Lena Hitzfeld. Außerdem gibt es Informationsstände und Redebeiträge. Betroffene können anonymisiert ihre Erfahrungen teilen.

Die Organisatorinnen fordern eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches und damit die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen (§ 218 Strafgesetzbuch), aber auch mehr Aufklärung und Präventionsmaßnahmen (z. B. kostenfreie Mittel der Familienplanung / Verhütung) sowie die Sicherung der medizinischen Versorgung. Veranstalterinnen sind die Schwangerenberatungsstellen von profamilia und Humanistischer Union, das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck, das Autonomes Frauenhaus und die OMAS GEGEN RECHTS.

Die im August 2025 veröffentlichte Elsa-Studie des Bundesgesundheitsministeriums zeigt, dass ungewollt Schwangere Stigmatisierung befürchten und erleben. Sie sieht die „Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs als ein(en) Weg, sowohl rechtliche Unsicherheiten zu beseitigen als auch den Zugang für betroffene Frauen zu vereinfachen und zu entstigmatisieren.“

In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos vom Dezember 2022 sprachen sich 83% der Befragten für eine Entkriminalisierung aus.

Weitere Informationen zum Thema und zu den Veranstaltungen in Lübeck sind zu finden unter www.luebeck.de/safeabortion. +++

Quelle: Frauenbüro