Besuch der Vertreter:innen der AG Historische Städte im ÜBERGANGSHAUS in Lübeck
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Vom 3. bis 4. Juli 2025 fand in Lübeck die zweite Tagung der Arbeitsgemeinschaft Historische Städte in diesem Jahr statt. Vertreter:innen der sechs Mitgliedsstädte Bamberg, Görlitz, Lübeck, Meißen, Regensburg und Stralsund haben sich unter anderem zur Ausgestaltung der Städtebauförderung, dem Abbau bürokratischer Prozesse und Vereinfachung von Mittelabrufen hinsichtlich Planbarkeit und Realisierung von Projekten ausgetauscht. Gemeinsam wurden dabei Schwerpunkte gesetzt, die die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) forcieren sollen.
Joanna Hagen, Senatorin für Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck wies im Rahmen der Tagung darauf hin, dass die Förderprogramme in Schleswig-Holstein bis dreifach überzeichnet sind und die laufenden Projekte wegen ausbleibender Fördermittel ins Stocken geraten. Sie warb dafür, dass das Land weiter die Gesamtmaßnahmen fördert und nicht nur einzelne Projekte: „Wir möchten die Vertreter:innen des Bundes dazu auffordern sich bei den Ländern dafür einzusetzen, dass die Ziele der Förderung auch in den Ländern umgesetzt werden.“
Hansestadt Lübeck gab Einblick in laufende Projekte
Lübeck als Gastgeberin gab den Vertreter:innen aus den anderen Städten Einblicke in Projekte zu Themen wie Mobilität und Infrastruktur – beispielsweise zum Verkehrsentwicklungsplan, der Stadtgrabenbrücke und dem Bau des Radschnellweges – und zu Bestandteilen der Klimaschutzmaßnahmen der Hansestadt, unter anderem zur kommunalen Wärmeplanung und dem aktuell veröffentlichten Solarleitfaden. Außerdem war der Erhalt der Innenstadtkirchen und die Gründung der Stiftung 7 Türme+ ein zentrales Thema.
Hinsichtlich nachhaltiger Raumnutzung in Verbindung mit Bildung präsentierte die Hansestadt Lübeck den Gästen ihr Konzept des ÜBERGANGSHAUSES. Das ehemalige Karstadt-Gebäude, zentral in der Altstadt gelegen, wurde als Zwischennutzung zur Begegnungsstätte für Bildung und Kultur umgewandelt.
Der seit 2004 amtierende Oberbürgermeister Meißens Olaf Raschke nahm zum letzten Mal an einer Sitzung der AG Historische Städte teil. Im Zeitraum von 2008 bis 2010 sowie von 2021 bis 2023 war er Geschäftsführer der AG und nahm auch darüber hinaus regelmäßig an den Tagungen teil. Bürgermeister Jan Lindenau würdigte bei seiner Begrüßung der Teilnehmer:innen Olaf Raschkes Engagement.
Zum Abschluss wurde die Geschäftsführung der AG durch den derzeitigen Geschäftsführer, den Görlitzer Bürgermeister Benedikt M. Hummel, feierlich an die Stadt Bamberg übergeben. Diese übernimmt die Geschäftsführung nun bis Juni 2027. Als Auftakt findet die nächste Tagung der AG Historische Städte dort vom 4. bis 5. Dezember 2025 statt.
Hintergrund
Die AG Historische Städte schloss sich im Jahr 1973 zusammen und besteht seit 1991 aus den sechs Mitgliedsstädten Bamberg, Lübeck, Regensburg, Meißen, Stralsund und Görlitz. Verbunden durch die Verwaltung von einem besonders wertvollen historischen Erbe der jeweiligen Städte, setzen sie sich gemeinsam für den Erhalt, die Pflege und nachhaltige Entwicklung ihres kulturellen Erbes ein. Die AG trifft sich dreimal im Jahr zu einem Austausch hinsichtlich ihrer stadtentwicklungsbezogenen Projekte, den damit verbundenen Herausforderungen sowie zur prospektiven Weiterentwicklung der Städte.
Die Städtebauförderung ist ein seit Jahrzehnten bestehendes zentrales Förderinstrument, welches die nachhaltige Entwicklung des kulturellen Erbes der Mitgliedsstädte erst ermöglicht. Als lang bewährtes und sich selbst refinanzierendes Investitionsprogramm der Stadtentwicklung kann es von allen Kommunen genutzt werden. Die besonderen Herausforderungen wie beispielsweise Wohnungsbau, energetische Sanierung und Klimaanpassungsmaßnahmen werden dabei von Bund, den Ländern und den Städten, im Wissen um die Dimension der Aufgaben, gemeinsam finanziert. Unter dem Aspekt der Stadterneuerung sichert die Städtebauförderung den Erhalt der europäischen Identität der Städte und trägt maßgeblich zur Herstellung gleicher Lebensverhältnisse für die Bürger:innen in den Städten bei.
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