Durch verschärfte sicherheitsrechtliche Bestimmungen dürfen Linienbusse nicht mehr wie bislang durch den Hafen fahren. Dies wird seitens der Hansestadt Lübeck sehr bedauert, da diese Trasse optimal für eine schnelle Verknüpfung von Travemünde, Kücknitz und Innenstadt ist und darüber hinaus auch den Hafen anbindet. In kurzer Zeit musste nun eine Lösung für eine alternative Busroute gefunden werden.
Aufgrund vielfach geäußerter Kritik über die Lösung zur Busanbindung des Hafenhauses, erläutert die Hansestadt Lübeck noch einmal die gefundene Shuttle-Lösung.
Leider war es nicht möglich, die verschiedenen Ziele, für Berufspendler:innen weiterhin eine schnelle und attraktive Verbindung zwischen Travemünde, Kücknitz und der Innenstadt anbieten zu können, die Anbindung des Hafenhauses nicht zu verschlechtern und möglichst keine zusätzlichen Busse durch Ivendorf fahren zu lassen, in Einklang zu bringen.
Die Linien 30 und 40 werden nun durch Ivendorf umgeleitet, da dies zeitlich der bisherigen Fahrt durch den Hafen entspricht und somit fahrplanunkritisch umsetzbar ist. Damit verliert das Hafenhaus allerdings seine Busanbindung. Ersatz soll eine zunächst auf ein Jahr befristete Shuttlelinie 36 schaffen, die zweimal pro Stunde auf der Strecke Solmitzstraße, Bahnhof Kücknitz und Hafenhaus pendelt. Die Fahrtzeiten orientieren sich an den Bahn- und Busanschlüssen in Kücknitz. Während diese Zwischenlösung läuft, soll eine dauerhafte Lösung erarbeitet werden.
An dieser Zwischenlösung regt sich nun laute Kritik seitens der Anliegenden des Hafenhauses. Für die Mitarbeitenden der ansässigen Unternehmen, Kund:innen und auch Fährgäste sei diese Lösung nicht hinnehmbar. „Dass die unter großem Zeitdruck gefundene Lösung eine Verschlechterung für das Hafenhaus darstellt, ist uns bewusst, aber eine derart perfekte Anbindung wie derzeit wird zukünftig durch die Schließung der ÖPNV-Trasse durch den Skandinavienkai nicht mehr möglich sein“, erläutert der Verkehrswendebeauftragte Michael Stödter. „Wir müssen alle Nutzer:innen im Blick behalten – am Ende müssen wir uns aber an den Bedürfnissen der überwiegende Mehrheit orientieren“. Und da seien die Zahlen ziemlich eindeutig. Demnach sind auf der Fahrtrichtung von Travemünde Richtung Kücknitz und Innenstadt gemäß Fahrgastzählungen täglich etwa 1.300 Fahrgäste zu verzeichnen. Von diesen würden aber nur durchschnittlich 25 Personen am Hafenhaus aussteigen. In der Gegenrichtung sind es mit rund 60 Personen etwas mehr. Daher spricht sich die Verwaltung eindeutig gegen eine vielfach geforderte Stichfahrt, z.B. der Linie 40, zum Hafenhaus aus. „Die überwältigende Mehrheit der Fahrgäste möchte nicht zum Hafenhaus, müsste aber bei jeder Fahrt einen Umweg von 7-8 Minuten in Kauf nehmen. So würden wir viele Fahrgäste ganz verlieren und die Verkehrswende in diesem Korridor abwürgen“.
Dass nun mehr Busse durch Ivendorf fahren, lässt sich laut Verwaltung leider ebenfalls nicht verhindern. „Es ist nicht unser Wunsch, dies zu tun, aber wenn wir die Busse auf die Bundesstraße 75 verlegen, können wir den wichtigen ÖPNV-Netzknoten Teutendorfer Weg nicht mehr anfahren“, erläutert Stödter.
Da die nun gefundene Übergangsverfahrensweise nicht in Stein gemeißelt ist, soll im Austausch mit den Nutzer:innen nach dauerhaften Alternativen gesucht werden. Der Hafen wünscht sich eine direkte Busanbindung an die Innenstadt, die im Hafenhaus ansässige Arztpraxis eine direkte Anbindung ohne Umstiege Richtung Travemünde. Auch soll kurzfristig geprüft werden, ob der Shuttle-Bus auch Travemünde einbeziehen kann.
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