Die neue Fit-Public-Management-Studie 2024 zeigt es erneut: Lübeck liegt mit nur 4% Frauen in den Top-Management-Positionen öffentlicher Unternehmen im Städtevergleich bundesweit weit abgeschlagen in der hintersten Kategorie „unter 5% mit Frauen besetzte Positionen“.
Hannover mit 50%, Weimar mit 44% und Jena mit 42% zeigen hingegen, dass es geht: Geschlechtergleichstellung auch in kommunalen Unternehmen.
Von den Städten in Norddeutschland gibt es ebenfalls deutlich bessere Zahlen zu Frauen im Top-Management: Rostock (35,5%), Bremen (29,4%), Schwerin (28,6%) und Hamburg (26.6%). In Schleswig-Holstein ist lediglich Kiel mit 21,7% Frauen dabei.
Die in dieser Woche vorgestellte Studie untersucht die Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen bei 1.976 öffentlichen Unternehmen von 69 Städten sowie der Bundes-/Landesebene.
„Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Zahlen –insbesondere auch im Bundesvergleich- bin ich besonders froh, dass die Lübecker Bürgerschaft im Mai 2024 mit breiter Mehrheit eine Ergänzung des sogenannten PCGK (Public Corporate Governance Kodex) für Lübeck beschlossen hat. Denn wir brauchen stärkere Zielvorgaben für betriebliche Gleichstellungsmaßnahmen für die Geschäftsführungen der Gesellschaften“, davon ist Lübecks kommunale Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse überzeugt und fühlt sich durch die aktuelle Studie bestätigt. „Werden keine Zielvorgaben vereinbart oder nicht erfüllt, wird diese im Folgejahr im jährlichen PCGK-Bericht sichtbar und damit öffentlich“, hofft sie und setzt damit auf den öffentlichen Druck. Auch die aktuelle Studie zeige diesen Weg als mögliche Maßnahme auf kommunaler Ebene auf.
Im Herbst diesen Jahres wird zudem der 2. Bericht zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern in den städtischen Gesellschaften der Hansestadt Lübeck (nach §1 Absatz 1a der Gemeindeordnung SH) vorgelegt werden.
„Hier werden wir sehr konkret sehen können, bei welcher städtischen Gesellschaft wo Handlungsbedarf in Sachen Geschlechtergerechtigkeit besteht – und ich bin sicher, dass es bei den aktuellen Zahlen im Bundesvergleich ein starkes Interesse von Politik und Verwaltung gibt, hier nicht weiter bundesweit Schlusslicht sein zu wollen.“ +++
Quelle: Frauenbüro