Veröffentlicht am 17.06.2024

Ebenerdige Querung für St.-Jürgen-Ring/Mönkhofer Weg

Stadtverwaltung plant barrierefreie Verbindung für Fußgänger:innen und Radfahrende

Der Knotenpunkt St.-Jürgen-Ring auf der Höhe des Mönkhofer Wegs stellt eine wichtige Verbindungsachse zwischen Innenstadt, Hochschulstandort, Bahnhaltepunkt und Universitätsklinikum dar. Die Quartiersverbindung nördlich und südlich der B75 soll nun für den Fuß- und Radverkehr verbessert werden.

Mit dieser Planung geht die Hansestadt Lübeck auch auf einen lang gehegten Wunsch der Bürger:innen im Stadtteil ein. Derzeit führen enge Treppen und steile Rampen Zufußgehende und Radfahrende zu einer Unterführung, die von der Nord- auf die Südseite des Mönkhofer Weges führt und den heutigen Ansprüchen einer barrierefreien Straßenquerung nicht mehr gerecht wird. Technische Mittel zur barrierefreien Nachrüstung der Unterführung, wie zum Beispiel Aufzüge, wurden im Vorfeld der Neuplanung geprüft und unter anderem aufgrund von Folgekosten als Alternative verworfen.

Zudem werden Unterführungen von den Bürger:innen meistens äußerst ungern genutzt, da sie allgemein als Angsträume wahrgenommen werden. Bei einer Online-Umfrage der Hansestadt Lübeck zum Thema Angsträume Ende 2020, stellte die Unterführung am St.-Jürgen-Ring einen vielfach als Angstraum empfundenen Ort in Lübeck dar – sie schaffte es unter die Top 5 der meistgenannten Angsträume der Umfrage. Mit dem Bau einer ebenerdigen Querung führt die Hansestadt Lübeck somit ihre Arbeit zur Beseitigung und Verbesserung der Orte auf der Angstraumliste fort.

Die aktuelle Planung sieht vor, den Knotenpunkt mit einer Ampelanlage auszustatten. Die geplante Signalisierungsvariante soll den Verkehrsfluss bedarfsgerecht verbessern, damit künftig Fußgänger:innen und Radfahrende barrierefrei, komfortabel und verkehrssicher queren können.

Die neue Querungsmöglichkeit für den Fußverkehr über den St.-Jürgen-Ring erfolgt über eine Mittelinsel auf dem westlichen Knotenarm. Zur gesicherten Führung von blinden und sehbehinderten Menschen werden die Querungsstellen mit einem akustischen sowie taktilen Leitsystem ausgestattet. Da die Funktion der bestehenden Unterführung bis zur Nutzungsgewöhnung erhalten bleibt, werden vor den Zugängen der Bestandsunterführung ebenfalls taktil erfassbare Noppenplatten als Hinweisgeber ergänzt.

Der Radverkehr erhält durch Schutzstreifen sowie vorgezogene Haltelinien eine bessere Sichtbarkeit gegenüber dem Kfz-Verkehr. Dafür wird er zusätzlich im Kreuzungsbereich über eine Rampe abgesenkt und auf Fahrbahnniveau geführt. Diese Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit für Radfahrende erhöhen.

Zum Geradeausfahren wird der Radverkehr auf markierten Fahrradstreifen über den St.-Jürgen-Ring geführt. Das Abbiegen erfolgt, wie beispielsweise in der Moltkestraße / Hüxtertorallee, als sogenanntes indirektes Linksabbiegen über eine markierte Fahrradaufstellfläche mit Fahrradampeln.

Im Zuge der Maßnahme wird für den Kfz-Verkehr zusätzlich ein Linkseinbiegefahrstreifen aus dem südlichen Mönkhofer Weg auf den St.-Jürgen-Ring hergestellt, um Durchgangsverkehre durch das angrenzende Wohngebiet zu reduzieren. Im Bestand ist derzeit lediglich das Rechtsabbiegen möglich.

Die Bauarbeiten an der Kreuzung sollen im Herbst 2024 beginnen. Die endgültige Ausgestaltung der ebenerdigen Querung wird witterungsabhängig 2025 umgesetzt. 

Nach Abschluss der Arbeiten bietet der neue Kreuzungsbereich eine verbesserte und leistungsstärkere Anbindung in der wichtigen Achse zwischen Innenstadt, der Technischen Hochschule Lübeck, der Universität zu Lübeck, dem Bahnhaltepunkt St. Jürgen sowie dem Universitätsklinikum. Gleichzeitig reduziert die Maßnahme die Trennwirkung der B75 St.-Jürgen-Ring sowie Durchgangsverkehre durch die Quartiere im Mönkhofer Weg.

Für die Hansestadt Lübeck stellt diese Maßnahme einen weiteren Baustein zu einer nachhaltigen, belastbaren Mobilitätszukunft für alle dar.

+++