Am Dienstag, 7. Mai 2024, wird um 18 Uhr im dritten Teil der Vortragsreihe „Nobelpreisträgerinnen im Spiegel der Zeit“ von Shirin Ebadi berichtet. Die Veranstaltung findet im Scharbausaal der Stadtbibliothek statt. Seit 1901 werden Nobelpreise verliehen. Auffällig ist, dass bisher nur 61 Frauen einen Nobelpreis erhalten haben, während die Zahl der Männer mindestens 10-mal so hoch ist.
In der Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträgerinnen im Spiegel der Zeit“ möchte der Deutsche Frauenring OR Lübeck e.V. - in Kooperation mit der Stadtbibliothek Lübeck - die oft vergessenen Errungenschaften von Frauen in den Fokus stellen.
2003 wurde die Juristin Shirin Ebadi für ihren mutigen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte und insbesondere für Frauen- und Kinderrechte im Iran mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Entscheidung des Osloer Nobelkomitees galt als Überraschung, weil es erstmals in der Geschichte des Friedensnobelpreises eine Muslimin ehrte. Zwei Jahre nach 9/11 war das ein starkes politisches Signal an die Weltöffentlichkeit: Islam und Demokratie sind vereinbar, Menschenrechte unteilbar. Gleichzeitig richtete das Komitee das Schlaglicht auf die dramatische soziale und rechtliche Diskriminierung von Frauen in der Islamischen Republik Iran. Ebadi wurde zur Hoffnungsträgerin und Inspiration, so auch für Narges Mohammadi, die Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2023. Dass der Preis innerhalb von 20 Jahren an zwei couragierte iranische Aktivistinnen für Frauenrechte verliehen wurde, ist ebenso außergewöhnlich wie tragisch – und Anlass für den gemeinsamen Vortrag über Shirin Ebadi und die Situation von Frauen im Iran von Bettina Greiner vom Willy-Brandt-Haus Lübeck und Roia Schmitz von Frau – Leben – Freiheit.
Der Eintritt ist frei und es ist keine Voranmeldung notwendig. Weitere Infos erhalten Interessierte unter der Rufnummer (0451) 122 - 4114 oder E-Mail: veranstaltungen.stadtbibliothek@luebeck.de. +++