In den Fluren der VHS am Falkenplatz standen über 100 Menschen jeden Alters, diskutierten und tauschten sich aus. Sie betrachteten die 195 Bilder, die bei der Bürgerakademie rund um das Thema „So repariere ich die Welt“ eingereicht wurden. Am Dienstag, 26. März 2024, wurde die Ausstellung im Rahmen der feierlichen Preisverleihung eröffnet.
„Das nenne ich mal strahlende Gesichter“ sagte Belén Amodia, Koordinatorin der Bürgerakademie. Sie moderierte gemeinsam mit Ihrer Kollegin die Veranstaltung, bei der die Seepferdchenklasse der Stadtschule Travemünde die Gewinnerurkunde für Ihr Bild überreicht bekam. Gemeinsam hatten die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse eine große Lupe gemalt, die zeigt, wie man mit blühenden Pflanzen für Insekten, Grün- und Solardächern, Windrädern, Segelbooten und vielen Kindern die zusammenhalten und mit anpacken, Lübeck schöner macht und die Welt repariert. Auch die beiden Superheld:innen Mülltobby und Recycling-Girl sind zu sehen, die die ganzen Aktionen koordinieren und die Umwelt sauber halten.
Neben den Kindern der Stadtschule gab es an diesem Abend viele glückliche Gesichter in der historischen Aula der VHS Falkenplatz. In vier Alterskategorien wurden Bilder ausgezeichnet, die unter dem Motto „So repariere ich die Welt“ Lösungsideen für einen nachhaltigen Planeten Erde mit weniger Müll zeigen. Die Jury, bestehend aus dem langjährigen Ausstattungsleiter des Theater Lübeck Professor Michael Goden, der Künstlerin Inga Prasse, Frank Buchholz von Landwege e.V., der Leiterin des Museums für Natur und Umwelt Dr. Susanne Füting, Olivia Kempke vom Lübeck Management und den beiden Koordinatorinnen der Bürgerakademie Belén Amodia und Irena Weber, hatte die Qual der Wahl und musste die Gewinner aus den 195 Einsendungen wählen.
In der Alterskategorie der Sechs- bis Neunjährigen konnten auch Frida Lang mit Ihrem Bild „Erdenfamilie“, und Ole Sellerbeck mit seinem Bild „So wie die Welt bald wird / So repariere ich die Welt“ überzeugen. Sie erhielten den zweiten und dritten Preis.
In der Alterskategorie der Zehn- bis 13jährigen gewann die Elfjährige Jolanda Maßmann, die in ihrem Bild eine Welt aus verschiedenen Flicken darstellt, in der Recycling, Tauschen, Fairtrade, nachhaltige Energie und öffentlicher Nahverkehr die zentrale Rolle spielen. Auch Edina Salihovic und Maischa Jensen freuten sich über den zweiten und dritten Platz.
Über gleich drei Preise können sich Schülerinnen der Tremser Teich Schule freuen. In der Alterskategorie der 14 bis 17jährigen setzte sich die sehr überraschte Melike Eylul Özdemir durch, die in Ihrem comicartigen Bild die nötigen Maßnahmen raus aus einer verdreckten zu einer sauberen Welt stufenartig darstellt, gefolgt von Melanie Volchova und Freya Wiemzal. Auch ihre Kunstlehrerin Karina Arregui-Beyer ist stolz auf sie und auch selbst überrascht, denn die Tremser Teich Schule erhielt einen Sonderpreis für ihr außergewöhnliches Engagement im Kunstbereich. Mit insgesamt 44 sehr vielfältigen Bildern von Schülerinnen und Schülern der vierten bis neunten Klasse reichten sie die meisten Kunstwerke ein.
Bei den Erwachsenen setzte sich Marion Olschewski durch. Ihr collagenartiger Apell für einen nachhaltigen Umgang mit dem Planeten überzeugte die Jury. Knapp gefolgt von Ulmia Schneider, die mit ihrem dreidimensionalen, beweglichen Kunstwerk „Umkehr: Less me more we“ zu einem gesamtgesellschaftlichen Umdenken weg vom Egoismus zu mehr Zusammenhalt aufrief. Den dritten Preis erhielt Andreas Meier für sein Bild „Die Schottergärten und eine seltene Gartenoase“. Begleitet wurde die Preisverleihung von der Geschichtenerzählerin Birte Bernstein, die das Publikum verzauberte.
Auch die Mitglieder des Kiwanis-Clubs, der die Preisgelder der Kinder stellte, verfolgten die lebendige Veranstaltung mit großem Interesse und Begeisterung. Wolfgang Tomek, Dr. Hans-Jürgen Hümmer, Henning Meyer-Ottens und Prof. Goden überreichten gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern am Ende die Preise. Sie hatten aufgrund der großen Resonanz und der Qualität der Bilder, ihre Spende an die Bürgerakademie noch einmal erhöht und auf diese Weise die Sonderpreise ermöglicht. Somit konnten sich neben der Tremser Teich Schule auch die Maria-Montesorri-Schule und die Gotthard-Kühl-Schule über einen Preis freuen.
Alle Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über Geldpreise freuen. Insgesamt wurden 2.300 Euro vergeben. Auch die Von Keller-Stiftung unterstützte den Wettbewerb und finanzierte die Preisverleihung sowie die Ausstellungen.
„Es begeistert uns vor allem, dass man den Bildern ansieht, wie sehr über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert wurde. Denn die Bürgerakademie will zur Diskussion über wissenschaftliche und gesellschaftsrelevante Themen anregen und Wissen sichtbar machen“ erklärte Irena Weber. Ihre Kollegin Belén Amodia ergänzte: „Und das ohne Hürden. Deshalb freut es uns besonders, dass Menschen jeden Alters, mit und ohne Behinderung, aus allen Stadtteilen Lübecks und aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern, teilgenommen haben.“
Die Bilder sind bis Mitte Mai während der Öffnungszeiten in der VHS am Falkenplatz 10 im 1. Stock zu sehen.
Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite der Bürgerakademie www.luebeck.de/buergerakademie. +++