Der Neubau der Bahnhofsbrücke Lübeck erreicht ab dem kommenden Wochenende einen wichtigen Meilenstein: den Einbau der Stahlträger für die zweite Brückenhälfte. Die Arbeiten finden vom 16. bis 22. September 2023, statt. Aufgrund der vorzeitigen Fertigstellung der Widerlager und Pfeilerscheiben können damit die Stahlträger für den westlichen Brückenteil einen Monat früher als geplant eingebaut werden. Durch die Arbeiten an der Stahlkonstruktion kann es in den umliegenden Straßen zu Ruhestörungen kommen. Für mögliche Beeinträchtigungen bittet die Hansestadt Lübeck um Verständnis.
Um den Verkehr tagsüber nicht zu beeinträchtigen, werden die Stahlträger nachts eingehoben. Dazu muss die Brücke jeweils von 22 bis 5 Uhr voll gesperrt werden. Eine Umleitung über die Marienbrücke wird eingerichtet und ausgeschildert. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann die Brücke auch während der nächtlichen Arbeiten nutzen.
Zwei Kräne im Einsatz: Brückenteile werden teilweise im Tandemhub eingehoben
Der Überbau, der später auf der zweiten, westlichen Brückenhälfte aufliegt, besteht aus insgesamt acht massiven Stahlteilen mit einem Gewicht von jeweils rund 50 Tonnen. „Aufgrund der enormen Dimensionen dieser Bauteile setzen wir diesmal zwei Kräne ein“, erklärt Projektleiterin Ulrike Schölkopf. Ein 650-Tonnen Kran wird die Stahlteile stadtauswärts auf die Pfeilerscheiben heben, während sie stadteinwärts zusätzlich von einem 300-Tonnen-Kran auf die Brücke montiert werden. „Dieser Vorgang erfolgt im so genannten Tandemhub, bei dem die Brückenteile gleichzeitig an beiden Kränen befestigt werden“, so Schölkopf.
Die Stahlträgerpakete wurden bereits am 8. September aus Polen angeliefert und werden seitdem auf einer Zwischenlagerfläche in der Grapengießerstraße für den Einbau vorbereitet. In den Wochen nach der Montage erfolgen dann die Schweiß- und Beschichtungsarbeiten am Überbau.
Fertigstellung der westlichen Brückenhälfte im Frühjahr 2024
Die Arbeiten an der zweiten Brückenhälfte werden voraussichtlich im April 2024 abgeschlossen sein. Bis dahin wird der Fahrzeug-, Rad- und Fußverkehr weiterhin über die östliche Brückenhälfte geführt. Nach Abschluss dieser Phase beginnt der dritte Bauabschnitt des Neubaus der Bahnhofsbrücke, bei dem der fertige Überbau in seine endgültige Position geschoben wird. Weitere Informationen zu den verschiedenen Bauabschnitten sind im Projektfilm zur Bahnhofsbrücke unter www.luebeck.de/bahnhofsbruecke verfügbar.
Webseite und E-Mail für Bürger:innen
Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mail-Adresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen werktags ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten.
Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck
Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und startet im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro. +++