Für einige Tage besuchen zwei Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Selk’nam aus Feuerland die Hansestadt Lübeck. Hem’any Molina ist die wichtigste Vertreterin der Selk’nam in Chile und Adriana Mercado eine renommierte indigene Künstlerin, von der verschiedene Werke in der aktuellen Ausstellung „Hoffnung am Ende der Welt“ im Museum für Natur und Umwelt präsentiert werden. Bei einem öffentlichen Rundgang durch die Ausstellung am Freitag, 1. September 2023, um 16 Uhr bieten die beiden Damen Einblicke in ihre Jahrtausende alte Kultur mit ihrem engen Verhältnis zur Natur. Ebenso berichten sie über ihr Engagement für den Schutz der Umwelt Feuerlands und ihre erfolgreichen Bemühungen um staatliche Anerkennung. Der Rundgang ist öffentlich; eine Teilnahme an der Veranstaltung ist für Interessierte daher möglich, wenn auch limitiert. Eine Dolmetscherin wird vor Ort simultan übersetzen. Telefonische Voranmeldungen werden an der Kasse des Museums für Natur und Umwelt unter 0451-122 4122 erbeten. Die Teilnahme beträgt 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, für Kinder 6 Euro.
Neben dem Besuch der Ausstellung geht es bei der Reise von Molina und Mercado auch um die tragische historische Verbindung zwischen Feuerland und Lübeck, von der nicht nur die Objekte der Ausstellung zeugen, sondern auch der Schädel eines Selk’nam, der bei einem laufenden Forschungsprojekt im Bestand der Lübecker Völkerkundesammlung identifiziert wurde.
Die Indigenen Feuerlands erregten als die südlichsten und vermeintlich „primitivsten“ menschlichen Gemeinschaften der Welt früh die Aufmerksamkeit europäischer Gelehrter. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie Opfer eines Völkermordes und galten seither fälschlicherweise als ausgestorben. Seit wenigen Jahren bekennen sich mehr und mehr Menschen in Chile wieder öffentlich als Indigene, bemühen sich um eine Wiederbelebung ihrer traditionellen Sprache und Lebensweise. Vor einem Monat hat der chilenische Senat die Selk’nam offiziell als Indigene Gemeinschaft anerkannt.
Weitere Informationen unter https://vks.die-luebecker-museen.de/ und https://museumfuer-natur-und-umwelt.de/ +++
Quelle: Die Lübecker Museen