Noch bis 12. Juni 2023 ist in der Lübecker Katharinenkirche eine Ausstellung des Landesverbandes der Sinti und Roma Schleswig-Holstein mit dem Titel „Der lange Weg – Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Lübeck und in Schleswig-Holstein“ zu sehen. Am kommenden Mittwoch, 24. Mai 2023, widmet sich um 19 Uhr ein Vortrag dem Zeitraum der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945, in dem die Sinti und Roma systematisch Schikanen, Verhaftungen und Deportationen ausgeliefert waren. Dr. Frank Reuter von der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg zeichnet die zentralen Entwicklungslinien des Völkermords an den Sinti und Roma im NS-Staat anhand zentraler Dokumente und historischer Fotografien nach, von der gesellschaftlichen Ausgrenzung bis hin zur systematischen Vernichtung. Thematisiert werden auch die antiziganistischen Denkfiguren und Vorstellungsmuster, die tief in der europäischen Kulturgeschichte verwurzelt sind und mit zu den Voraussetzungen des Genozids gehörten.
Schließlich soll der Frage nachgegangen werden, weshalb die an Sinti und Roma begangenen Verbrechen erst so spät Eingang in die bundesdeutsche Erinnerungskultur fanden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Weitere Informationen unter https://museumskirche.de/
Informationen zur Ausstellung sowie zum Begleitprogramm können auch dem Informationsflyer zur Ausstellung entnommen, online unter https://www.stolpersteine-luebeck.de/ abgerufen oder per E-Mail an info@stolpersteine-luebeck.de angefragt werden. +++
Quelle: Die Lübecker Museen