Veröffentlicht am 31.03.2023

Wir für Mehrweg in der Hansestadt Lübeck

Lübecker Akteur:innen sprechen sich für ein einheitliches System aus

Wir für Mehrweg in der Hansestadt Lübeck

Schnell einen leckeren Coffee to go? Oder lieber einen kleinen Imbiss in der Mittagspause? Oder abends eine Pizzalieferung vom Lieblingsitaliener? Egal, ob Essen zum Mitnehmen, Lieferdienst oder Getränke to go – diese praktischen Serviceangebote sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Aber was passiert mit der Verpackung? Seit 2023 gilt laut neuem Verpackungsgesetz in Deutschland eine Mehrwegpflicht für die Gastronomie. Das heißt, Caterer, Lieferdienste und Restaurants sind verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Das soll helfen, Plastikmüll zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen. Auch für Lübeck ergibt sich daraus eine große Chance Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu entlasten. Aber wie funktioniert das?

Innovative Unternehmen, die Mehrwegsysteme anbieten, gibt es bereits einige und die Auswahl fällt oft gar nicht so leicht. Um Gastronom:innen in Lübeck und Travemünde bei der Entscheidung zu unterstützen, haben Vertreter:nnen des Hotel- und Gaststättenverbandes Lübeck, des Lübeck Managements e.V., der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft TWG und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) nun die Initiative ergriffen und sich entschlossen, eine Empfehlung auszuzusprechen: Die Wahl ist nach eingehender Prüfung von Preis und Leistung auf das deutschlandweit größte Mehrwegsystem für Coffee to go und Take-away-Food RECUP und REBOWL gefallen.

„Ich kann das System aus eigener Erfahrung in meinem Unternehmen wirklich weiterempfehlen. Ich selbst arbeite schon seit sechs Monaten damit und aus meiner Sicht ist das System RECUP hervorragend für unseren Außer-Haus-Verkauf geeignet,“ erklärt Christian Lohff, Traditionsfleischermeister aus Travemünde und Mitglied der TWG. „Es bietet eine günstige Möglichkeit, einen Anfang zu finden. Ich bin überzeugt, wenn viele Geschäfte aus Travemünde mitmachen, kann die gesamte Kundschaft und gerade auch der Tourismus davon profitieren.“

„Wir möchten mit unserer Empfehlung die Betriebe für das Thema Mehrwegverpackung sensibilisieren und eine Orientierung bei der Angebotsvielfalt bieten. Wir wollen mit der Umsetzung der Mehrwegverpackung die Wettbewerbsfähigkeit und das Umweltbewusstsein der Betriebe unter Beweis stellen,“ so Olivia Kempke, 1. Vorsitzende und Geschäftsführerin des Lübeck Management e.V. „Ich möchte auch allen Verbraucher:innen und Verbrauchern Mut machen, bei der Außer-Haus-Bestellung auf Plastik zu verzichten und eine Mehrwegverpackung zu ordern, so können wir uns alle gemeinsam auf den Weg zu weniger Verpackungsmüll machen und die Umwelt schonen.“

„Bei vielen Betrieben herrscht noch Unsicherheit, wie man der Mehrwegpflicht am besten nachkommt,“ erläutert DEHOGA-Kreisvorsitzender Frank Denker. „Wir unterstützen als DEHOGA Lübeck ganz klar die Empfehlung für RECUP und REBOWL. Das deutschlandweit größte Mehrwegsystem funktioniert ganz einfach, ähnlich wie bei Pfandflaschen im Getränkemarkt: Gegen einen Pfandbetrag erhält der Gast das Getränk oder Essen in der REBOWL-Mehrwegschale oder dem RECUP-Mehrwegbecher, bei Rückgabe gibt es das Pfand zurück.“ „Die IHK begrüßt den Einsatz eines weitestgehend einheitlichen Mehrweg-Systems für die Kunden der Mitgliedsbetriebe im Kammerbezirk“, betont Filia Severin Referentin Tourismus‑, Kultur‑ und Freizeitwirtschaft der IHK Lübeck.

„Wir setzen bei unseren Mehrwegverpackungen im ‚Schneckenhaus‘ auf den Marktführer RECUP und REBOWL, weil uns das System beim Außer-Haus-Verkauf in der Praxis überzeugt hat und unsere Gäste dadurch auch die Möglichkeit haben, das Mehrweggeschirr nach Ihrer Lübeck-Reise bei sich zu Hause in ganz Deutschland wieder abzugeben,“ erläutert LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas.

Die Klimaleitstelle der Hansestadt Lübeck begrüßt als Leitung des Runden Tisches „Wir für Mehrweg“ die Entscheidung, dass sich die Akteur:innen für ein einheitliches System aussprechen und damit der Einstieg für Gastronom:innen erleichtert wird. Wer sich gebündelt einen Überblick über alle derzeit gängigen Mehrwegsysteme verschaffen möchte, kann dies zum Beispiel auf der Internetseite www.luebeck.de/mehrweg tun.

Der Runde Tisch „Wir für Mehrweg“ besteht aus Lübecker Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Gewerbebetrieben und Verbänden und beschäftigt sich bereits seit 2017 mit der Reduzierung des Verpackungsmülls durch Mehrweglösungen. Bundesweit fallen 2,8 Milliarden Einwegbecher pro Jahr für den schnellen Kaffeegenuss unterwegs an. Für Lübeck bedeutet das: circa 7,3 Millionen Einwegbecher im Jahr werden nach nur wenigen Minuten Gebrauch zu Abfall. Für Einweggeschirr und Verpackungen für Außer-Haus- und Sofortverzehr fielen in Deutschland 2017 rund 300.000t Müll an. Tendenz steigend, denn auch in den letzten Jahren stieg die Gesamtmüllmenge weiter an. Die Corona-Pandemie verschärfte das Problem zusätzlich. Neben dem hohen Ressourcenverbrauch und der Umweltbelastung verursachen die so entstehenden Müllberge auch großen Aufwand bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck. Interessierte Gastronom:innen in Lübeck und Travemünde, die sich über das Angebot von Mehrwegverpackungen informieren und beraten lassen möchten, wenden sich vorrangig bitte an den DEHOGA, die IHK Lübeck - www.ihk.de/sh/mehrweggeschirr - oder an die Klimaleitstelle, E-Mail: klimaleitstelle@luebeck.de , Internet: www.luebeck.de/mehrweg.

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