Ab Oktober übernimmt Noura Dirani die Leitung der Kunsthalle St. Annen in Lübeck. Mit der Neubesetzung soll die Kunsthalle als Ort des lebhaften Dialogs zwischen ihrer Sammlung und der zeitgenössischen Kunst, dem Publikum sowie internationalen Partner:innen gestärkt und weitergeführt werden.
Die 39-jährige Kunsthistorikerin war seit 2017 als Kreativleitung des Japanischen Palais und Referentin für transkulturelle Methodik an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden tätig.
Zuvor arbeitete sie an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, wo sie ihr wissenschaftliches Volontariat abschloss und u.a. die Sammlung der „Klassischen Moderne“ aus globalhistorischer Perspektive erforschte. Von 2010 bis 2015 forschte und arbeitete sie am Lehrstuhl für Globale Kunstgeschichte in Heidelberg an der Schnittstelle zwischen Universität und Museum.
Dirani kuratierte epochen- und genreübergreifende Ausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen wie „Museum of Untold Stories“ (2018), „Die Erfindung der Zukunft“ (2019) und „Inspiration Handwerk“ (2020). Sie war Co-Kuratorin der Ausstellung „Andreas Gursky – nicht abstrakt“ (2016) sowie zuletzt der Ausstellung „Eppur si mouve – und sie dreht sich doch! Die Villa Massimo zu Gast im Japanischen Palais“ (2022). Für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden konzipierte sie zudem partizipative Formate, die das Publikum aktiv in das museale Geschehen einbinden und sich speziell an die Stadtgesellschaft richten wie beispielsweise das „Lunch for Locals“. Sie verantwortete u.a. Projekte, wie die „Mobilen Werkstätten“ und die „Transkulturelle Akademie“, ein internationalesResidenzprogramm für zeitgenössische Künstler:innen.
Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, ist froh darüber, Noura Dirani für die Lübecker Museen gewonnen zu haben: „Mit Frau Dirani können wir den in den letzten Jahren eingeschlagenen Kurs in der Kunsthalle fortsetzen und ausbauen. Ich bin überzeugt, dass viele neue, frische und spannende Projekte auf uns warten, die sich auf der Höhe der Zeit bewegen.“
Noura Dirani zeigt sich über ihr neues Tätigkeitsfeld erfreut: „Die Kunsthalle St. Annen präsentiert sich gerade in den letzten Jahren als Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über die Kunst und bietet daher eine äußerst reizvolle Wirkstätte, die sich mit meiner musealen Praxis deckt. Ich freue mich auf die Begegnungen mit den weiteren Museen und Kulturinstitutionen sowie mit den Menschen der Hansestadt Lübeck. Mit ihrer reichen Geschichte ist die Stadt ein interessanter Knotenpunkt transkultureller Begegnungen und bietet damit gerade der zeitgenössischen Kunst einen inspirierenden Ort“. +++
Quelle: Die Lübecker Museen