Die Entwicklung des Demokratieverständnisses von Thomas Mann und aktuelle gesellschaftliche Fragen zur Demokratie stehen im Mittelpunkt der Lübecker Thomas Mann-Tage 2022 unter dem Motto „Demokratie – ,eine innere Tatsache‘?“ der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Buddenbrookhaus/ Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum. Die Tagung findet von Freitag, 16. September, bis Sonntag, 18. September 2022, statt. Sie ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Den Auftakt der Lübecker Thomas Mann-Tage 2022 bildet die Verleihung des Thomas Mann-Preises an den US-amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen. Anlass und Ausgangspunkt der beiden folgenden Tage bildet die Rede „Von deutscher Republik“, mit der sich Thomas Mann 1922, vor hundert Jahren, offen zur Weimarer Republik bekannte. Mit dem Debattenformat „Thomas Mann kontrovers“ werden verschiedene Interpretationen der Rede beleuchtet. Beim öffentlichen Abendvortrag spricht Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D. und Thomas Mann-Kenner, über „Kulturstaat und Bürgergesellschaft“.
Am Sonntag spannt die Tagung den Bogen vom Werk Thomas Manns zu aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen. Prof. Dr. Frido Mann (München) wird einführend über den nach fast 80 Jahren Frieden ausgebrochenen Krieg in Europa und die Krisensymptome der demokratischen und autokratischen Systeme sprechen. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Alexander Gallus (Chemnitz), Prof. Dr. Gudrun Hentges (Köln), Prof. Dr. Frido Mann (München) und Prof. Dr. Christoph Möllers (Berlin) greift Thomas Manns Formulierung aus dem Jahr 1922, Demokratie sei „eine innere Tatsache“, auf und debattiert über die streitbare Begründung der Demokratie in unserer Gegenwart.
Die Vorträge und Diskussionen werden zusätzlich im kostenpflichtigen Livestream übertragen. „Mit dem neuen Format der Thomas Mann-Tage will unsere Gesellschaft das Werk Thomas Manns noch näher an die aktuelle Wirklichkeit rücken. Anlass und Ausgangspunkt bietet diesmal Thomas Manns Rede ‚Von deutscher Republik‘, mit der er sich 1922, vor hundert Jahren, offen zur Weimarer Republik bekannte. Ausgehend von den Debatten zu Brüchen und Kontinuitäten dieser Rede wollen wir einen neuen Blick auf die vielschichtige demokratische Biografie des Lübecker Nobelpreisträgers bis ins Jahr 1955 werfen“, so Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Präsident der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft.
Die Tagung beginnt am Freitag, 16. September, um 20 Uhr im Theater Lübeck, Beckergrube 16, 23552 Lübeck. Tagungsort am 17. und 18. September ist die Gemeinnützige, Königstraße 5, 23552 Lübeck. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 26. August 2022, online möglich über www.thomas-mann-gesellschaft.de. Der Eintritt für die gesamte Tagung kostet für Nichtmitglieder 55 Euro, das Tagesticket 30 Euro. +++
Quelle: Die Lübecker Museen