„Es schwimmt einfach zu viel Müll im Meer herum“, sagt die Künstlerin, die mit ihrer Aktion auf die zu geringe Umweltbildung vieler Menschen aufmerksam machen, aber auch direkt vor Ort etwas bewirken möchte. Von Oktober bis Dezember 2021 konnten interessierte Bürger:innen und Gäste mit einer Patenschaft für Inga Prasses Gemälde „Feuerqualle und Maske“ einen symbolischen Teil des Bildes erwerben und damit die Spendenaktion finanziell unterstützen. Insgesamt haben sich 41 Bildpaten gefunden, die eine Spendensumme in Höhe von 1.150 Euro zusammengetragen haben. Den Spendenscheck der Bildpatenschaften hat Inga Prasse am Dienstag, 11. Januar 2022 offiziell an den Geschäftsführer der Ostseestation Thorsten Walter überreicht, der die Spenden für ein umweltpädagogisches Projekt mit Kindern zum Thema Meeresschutz nutzen wird. Das Projekt wird er zusammen mit der Künstlerin planen. Die Übergabe fand in der Tourist-Information in Travemünde statt, in der das Kunstwerk im Original ab 11. Januar 2022 ausgestellt wird.
Wie die Aktion entstanden ist
Im Februar 2021 fing Inga Prasse beim Keschern im Priwallhafen vor der Ostseestation mit ihrem Sohn nicht etwa einen Fisch – sondern mehrere Masken. Der Umstand, dass viele Menschen ihre Einwegmasken sowie auch anderen Müll wissentlich und unwissentlich an allen erdenklichen Orten entsorgen, hat sie nicht mehr losgelassen und nachdenklich gemacht. Sie hat beschlossen, das Thema in ihre künstlerische Arbeit einzubinden und so auch für andere Menschen sichtbar zu machen. „Die Menschen gehen zu sorglos mit ihrem Müll um und machen sich keine Gedanken darüber, wie lange die Zersetzung des Mülls tatsächlich dauert“, erläutert sie ihr Engagement. Auf dem 50x70cm großen Gemälde, an dem sie seitdem gearbeitet hat, ist eine Feuerqualle zu sehen, die zusammen mit einer Einwegmaske durch das Meer treibt. Besonders beschäftigt hat sie bei dieser Konstellation vor allem ein Aspekt: Die Feuerqualle hat eine Lebenserwartung von ungefähr einem Jahr – die Maske aber wird bis zu 450 Jahre weiter im Meer schwimmen. Sie beschloss, ihr Bild zu nutzen, um damit ein regionales Projekt, das sich mit dem Thema befasst, finanziell zu unterstützen und wählte die Ostseestation Travemünde aus. „Ich habe mich für die Ostseestation Travemünde entschieden, weil hier große und kleine Menschen in direkten Kontakt zu unseren Meerestieren und der Umwelt vor Ort kommen und sie schätzen lernen,“ erklärt Inga Prasse. „Ein Kind, das eine Qualle so nah betrachtet oder eine Krabbe selbst gefüttert hat, wird sie auch im Meer achtsam behandeln.“
Unterstützt wurde die Bildpaten-Aktion vom Museum für Natur und Umwelt in Lübeck. Bis Dezember 2021 war das Gemälde immer, wenn die Künstlerin nicht daran gearbeitet hat, in der Ausstellung „Von Flüssen und Meer“ zu sehen. Neben dem Kunstwerk stand außerdem eine Holzplanke mit den Namen der Bildpaten. Die Holzplanke sowie ein kleinerer Druck des Gemäldes „Qualle und Maske“ sind ab Januar in der Ostseestation Travemünde zu sehen.
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Quelle: Lübeck Travemünde Tourismus