Traditionell bietet die Travemünder Woche einen ersten gesellschaftlichen Höhepunkt zur boot. Stets am ersten Sonntag der Wassersportausstellung laden die Organisatoren der TW zum Empfang, freuen sich, die enge Verbundenheit mit der boot, seit 45 Jahren Partner des Segel- und Festivalevents, durch die Übergabe des druckfrischen Veranstaltungplakats bekräftigen zu können. Sportler, TW-Partner, Vertreter aus Sportpolitik, Politik und Wirtschaft lassen sich gespannt über das Programm im Sommer informieren.
Eine Premiere auf der TW-Bühne zur boot feierte Jan Lindenau. Lübecks Bürgermeister hatte nach seinem Amtsantritt am 1. Mai 2018 bereits das Vergnügen, das Event im Sommer vergangenen Jahres zu eröffnen. Jetzt übergab er gemeinsam mit Andrea Varner-Tümmler, der Vorsitzenden des TW-Hauptveranstalters Lübecker Yacht-Club, das TW-Plakat an Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Düsseldorfer Messe, und Petros Michelidakis, Director der boot. Es ist der Startschuss für das neue TW-Jahr.
Mit dem Auftritt beim TW-Empfang in Düsseldorf dokumentiert Bürgermeister Lindenau die enge Verbundenheit der Hansestadt mit dem Event in Travemünde, Lübecks schönster Tochter. Die Stadt ist Mitveranstalter der Travemünder Woche, und das soll sich im Stadtbild noch stärker als bisher widerspiegeln. Bereits im vergangenen Jahr ließ Lindenau die TW-Flagge während der zehn tollen Tage vor dem Rathaus hissen. „Die Travemünder Woche ist nicht nur eine der weltweit größten Regatten, sondern auch das größte Festival in Lübeck. Als Stadt sind wir stolz auf das Event, bringen uns an den Schnittstellen mit unseren Ämtern in die Organisation ein. Die Atmosphäre und die Feierstimmung zur Travemünder Woche wollen wir noch stärker in die Innenstadt übertragen. Deshalb soll es in diesem Jahr am TW-Startwochenende auch einen verkaufsoffenen Sonntag in der Stadt geben und einen Senatsempfang auf einem Ponton im Museumshafen“, berichtete Lindenau. Natürlich wird der Verwaltungschef auch wieder das Eröffnungssignal im Sommer geben und beim Bürgermeisterrennen um den Volksbank Rotspon Cup selbst das Ruder in die Hand nehmen. Im vergangenen Jahr feierte Lindenau einen Premierensieg gegen SH-Innenminister Hans-Joachim Grote. „Natürlich war ich als Nichtsegler auf die intensive Unterstützung meiner Mannschaft angewiesen. Aber diese Teamleistung zeichnet den Segelsport ja aus. In dieser Tradition wollen wir fortfahren. Ein Segel-Großereignis wie die Travemünder Woche ist ein tolles Aushängeschild für die Hansestadt Lübeck, und ich freue mich darauf, wieder selbst dabei sein zu können.“
Zehn Tage im Sommer sorgt die Travemünder Woche für eine frische Brise in Travemünde. Und diese Brise soll noch mehr nach Lübeck hineinwehen, findet auch Andrea Varner-Tümmler. Deshalb hat die Vorsitzende des Lübecker YC in Zusammenarbeit mit dem TW-Partner Marinepool eine Initiative gestartet, um das Event noch sichtbarer zu machen. „Farbe bekennen“ könnte man das Motto umschreiben. Denn alljährlich werden die rund 350 ehrenamtlichen Helfer von Marinepool mit einem Shirt ausgestattet, das sie mit Stolz tragen. Die Farbe des Shirts ist stets ein weithin sichtbares Signal für alle Besucher, an wen sie sich in den TW-Tagen bei Fragen wenden können. Die Farbe des Jahres 2019 heißt "Steel" bzw. „Deep Water“. Und dieses Blau des tiefen Wassers soll zur Symbolfarbe der TW werden. „Wir wollen, dass die Farbe so etwas wie das 'corporate design' der Travemünder Woche wird. Diese stadtweit zu sehen, hätte eine enorme Strahlkraft. Deshalb wollen wir Firmen und Ladengeschäfte einbeziehen und setzen darauf, dass die Farbe in den verschiedensten Ausgestaltungen sichtbar wird – von Tischdecken über Kerzen bis hin zu Flaggen, Schals und auch Kopfbedeckungen, Sonnen- oder Regenschirmen. Jede Form der Kreativität ist erwünscht“, sagte Andrea Varner-Tümmler.
Das Erkennungsmerkmal der Travemünder Woche schlechthin sind aber die großen Segelflotten auf den neun Regattenbahnen in der Lübecker Bucht. 27 Wettbewerbe werden ausgetragen – von der Europameisterschaft der Jugendklasse O'pen Bic über sieben nationale Meisterschaften bis hin zum Ligasegeln in der Ersten Bundesliga und der Junioren Segelliga sowie den diversen Ranglistenregatten. Eine große Herausforderung wird im 130. Jahr die Ausrichtung der Internationalen Meisterschaft im Seesegeln darstellen. Denn mit den Yachten schwärmen einige Hundert Teilnehmer in den Passathafen. „Ich bin total begeistert. Endlich hat es mal wieder geklappt mit unserer Bewerbung für die IDM der Seesegler“, sagte der Sportliche Leiter der Travemünder Woche, Jens Kath. „Damit können wir nach 14 Jahren ein Comeback dieser Deutschen Meisterschaft bei der Travemünder Woche feiern und haben einen zentralen Baustein für ein super Segel-Programm zur Travemünder Woche.“ Denn neben den Seeseglern ermitteln auch noch die J/70, die 505er, die Jugendlichen in den Klassen Laser 4.7, Laser Radial und Teeny ihre nationalen Meister vor Travemünde. Die 12'-Dinghys haben für 2019 die Austragung der international hochklassigen George Cockshott Trophy nach Travemünde vergeben.
Und es wird eine Meisterschaftspremiere zur TW geben. Erstmals haben die Seesegler auch die Deutsche Meisterschaft für Zwei-Personen-Crews ausgeschrieben. Das passt in das Vorhaben des Weltseglerverbandes, eben diese Idee für gemischte Teams olympisch werden zu lassen. Die Travemünder Woche könnte dafür ein erster wichtiger Probelauf sein und vielleicht künftige Olympioniken in einer neuen Segel-Disziplin an den Start bringen.
„Als Regattavereinigung Seesegeln haben wir den Trend zu Zweihand-Crews gern aufgegriffen“, sagte Jan Schmidt, technischer Vorstand der Klassenvereinigung der Seesegler. Die Deutsche Meisterschaft vor Travemünde soll für die Seesegler auch ein gesellschaftliches Ereignis werden. „Wir werden die Abend mit den Tagessiegerehrungen gestalten, und wollen auch darüber hinaus mit der TW ein rundes Event für die Yacht-Segler gestalten“, so Schmidt.
Für einen reibungslosen Ablauf der Regatten wird in seinem zweiten Jahr als Gesamt-Wettfahrtleiter Anderl Denecke mit seinen Teams verantwortlich sein. Er kann auf eine starke Basis für die Organisation der Wettfahrten setzen: „Ich bin auf vielen Regatten aktiv und ich glaube, man erlebt es selten, dass Wünsche so schnell umgesetzt werden wie zur Travemünder Woche. Dafür gab es im vergangenen Jahr bei einigen Siegerehrungen Standing Ovations für die Crew von der Wettfahrtleitung. Das hat sicherlich eine hohe Aussagekraft“, so Denecke.
Auf den Schwung des vergangenen Jahres setzt auch Frank Schärffe, der Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH: „An solch eine außergewöhnliche Travemünder Woche mit diesem karibischen Wetter wie 2018 kann sich kaum jemand erinnern. Es war eine tolle Travemünder Woche für die Gäste an Land und auf dem Wasser.“ Mit dem veränderten Layout des Festivalgeländes konnten Treffpunkte für alle Generationen geschaffen werden. Diese Idee wird fortgesetzt. Die Baumaßnahmen auf dem Priwall werden zwar im Sommer noch nicht abgeschlossen sein, aber die Möglichkeiten in dem umgestalteten Hafen werden immer mehr sichtbar. „Die Einbeziehung des neu geschaffenen Urlaubstadtteils in die Travemünder Woche wird eine Aufgabe der kommenden Jahre sein. Wir haben da viele Ideen und ein tolles Team für die Umsetzung. Daher können wir sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagte Frank Schärffe.
Mit einem kritischen Blick in die Zukunft hielt boot-Director Petros Michelidakis eine flammende Rede für den Segelsport: „Für die boot ist Segeln die Seele des Wassersports. Und das wollen wir stärken. Der Nachwuchs muss für den Segelsport begeistert werden, damit wir in zehn Jahren nicht so dastehen wie die Amerikaner, wo das Gros auf Motorboote umgestiegen ist. Wir senden daher einen Hilferuf an Sie. Helfen Sie uns, den Segelsport attraktiv zu gestalten.“ Und Michelidakis ging auch gleich in die Offensive mit der Ankündigung: „Wir werden im nächsten Jahr eine ganze Halle dem Segelsport bereitstellen, und die Hälfte davon wir für Einsteiger sein. Damit sie gleich erfahren, wie sie in den Sport kommen.“
Werner M. Dornscheidt betonte erneut die enge Verbundenheit mit der Messe und lobte das Engagement von Unternehmen wie dem TW-Partner Marinepool. „Was Marinepool für den Segelsport in den vergangenen Jahren geleistet hat, ist großartig.“ Die Wahl der Farbe Blau als Farbe der Saison konnte Dornscheidt mit einem Schmunzeln nur unterstützen: „Als boot haben wir schon vor 50 Jahren Blau für uns entdeckt.“
Quelle: Travemünder Woche gGmbH+++