Was war die DDR? Diese Frage steht im Mittelpunkt der aktuellen Plakatausstellung in der Stadtbibliothek. Noch 1989 schien die Antwort eindeutig: Damals gingen Hunderttausende in der DDR auf die Straße, um gegen die Diktatur der SED, für Reisefreiheit und bessere Lebensverhältnisse zu demonstrieren. Heute wird der Alltag in der DDR häufig verklärt. Gab es tatsächlich so etwas wie eine „heile Welt“ inmitten der Diktatur? Oder waren SED-Herrschaft und Alltag letztlich untrennbar miteinander verbunden? Die Bilder des Hamburger Fotografen Harald Schmitt, langjähriger Korrespondent des Stern in der DDR, und die Texte des in Halle/Saale geborenen Historikers Stefan Wolle laden zu einer Zeitreise in eine heute immer fremder anmutende Lebenswirklichkeit ein.
Die Plakatausstellung, herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Magazins Stern, will zur Diskussion dieser Fragen einladen. Die Stiftung fördert die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Folgen der kommunistischen Diktaturen, der deutschen und europäischen Teilung sowie deren Überwindung. Das Hamburger Magazin Stern widmet diesen Themen schon immer große journalistische Aufmerksamkeit. Mit der gemeinsam erarbeiteten Ausstellung wollen die Bundesstiftung und der Stern einen Beitrag zur historisch-politischen Bildungsarbeit leisten.
Zu sehen sind die 20 Plakate vom 1. bis 30. Oktober im Foyer der Stadtbibliothek, Hundestraße 5-17, montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr sowie sonnabends von 9 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. +++