Vom Schulgebäude der Dorothea-Schlözer-Schule an der Fischstrasse ist nichts mehr zu sehen. Derzeit wird der Restschutt entfernt. In der kommenden Woche wird die Baustelle am 6. Mai 2010 offiziell an die Archäologen übergeben. Im Anschluss beginnt der Bereich Archäologie mit den Vorbereitungen zur Grabungsarbeit im ehemaligen Schulinnenhof.
Das Untergeschoss des Schulgebäudes wird durch Sicherungsmaßnahmen in seiner Grundstruktur erhalten bleiben und den interessierten Bürgern und Touristen zur Verfügung stehen, die in den ehemaligen Innenhof der Schule (nun Grabungsfeld) blicken und die Arbeiten der Archäologen verfolgen, sowie an Führungen teilnehmen können.
Seit Anfang Oktober 2009 finden im Bereich des Lübecker Gründungsviertels erste archäologische Grabungen im Bereich des Parkplatzes Einhäuschen – Querstraße, Fischstraße, Braunstraße statt. Eine Ausdehnung der Grabungen auf eine fast einen Hektar große Fläche wird sukzessive in den folgenden Jahren bis 2013 erfolgen.
Im Grabungsfeld befinden sind zwei Berufsschulgebäude, die in zwei Bauabschnitten rückgebaut werden. Begonnen wurde am 18. Januar 2010 mit der ehemaligen Dorothea-Schlözer-Schule (1. BA). Das Schulgebäude wurde bis zum 31. Dezember 2009 frei geräumt. Im Rahmen eines Nutzungskonzepts für die Berufsschulentwicklung sind die Klassen an andere Standorte verlagert worden.
Die Maßnahme wird aus den Zuschüssen aus dem Weltkulturerbeprogramm in einer Gesamtgröße von etwa 11,5 Millionen Euro für die Hansestadt Lübeck finanziert. Die Projektleitung liegt beim Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck. Projektleiterin ist Helga Sanne.
Mit den Planungen der Abbruchmaßnahme ist das Architekturbüro Witaszak & Zeschke, Hüxstraße 88, beauftragt worden. Das Gewerk „Rückbau / Abbruch“ wird durch die Firma Scheel Erdbau durchgeführt. Es umfasst die Leistungen für die Bauvorbereitung, die Baustellensicherung, die Erdarbeiten und den Abbruch. Der Abbruch wurde von Anfang März bis Ende April 2010 erledigt. Mitte März ist ein Longfront-Bagger mit 18 Meter Fahrlänge auf der Baustelle eingetroffen, der bis heute im Einsatz war.
Vor dem bereits bestehenden Zelt im Bereich Einhäuschenquerstraße ist ein Gerüst für interessierte Besucher der Grabungsstelle erstellt worden. Von dort aus ist die Grabungsfläche komplett einsehbar und die Arbeit der Archäologen gut zu verfolgen. +++