Am Dienstag, 2. März 2010 um 19:30 Uhr, hält Prof. Dr. Klaus Bartels im Großen Saal des Gesellschaftshauses, Königstraße 5, 23552 Lübeck, einen Vortrag über seine jüngste Buchveröffentlichung: „Die Sau im Porzellanladen“.
Der Fremdwörter-Duden verzeichnet 50.000 Stichwörter, die allermeisten letztlich aus den Alten Sprachen. Wie die Tracer in der medizinischen Diagnostik markiert dieser mächtige Euro-Wortschatz die vielfältigen Kulturströme aus der Antike in die Gegenwart. Nicht einzig „Feuilletonistisches“ wie Literatur und Philosophie, auch die exakten Wissenschaften von der Astronomie bis zur Zoologie sind antiken Ursprungs; die Weltsprache der wissenschaftlichen Terminologie, ein Sprachmix aus Anglogriechisch und Anglolatein, ist dafür der beste Zeuge. Auch die Alltagssprache ist voll Griechisch und Latein. Um drei Ecken, über drei Sprachen, durch drei Jahrtausende ist die Sau, Lateinisch porcus, in den Porzellanladen gestürmt. Aber was hat das hohe Parlament mit einem fruchtlosen Palaver, ein Doping-Test mit dem Testosteron, ein ratzekahler Rechtsradikaler mit einem knackigen roten Radieschen, die Atmosphäre mit dem Atmen zu schaffen? Die einen viel, die anderen nichts. Klaus Bartels verfolgt die Lebensfährten der Wörter mit ihren oft verwunderlichen Bedeutungssprüngen und Beziehungskisten durch die Zeiten und die Sprachen und führt uns von einem vergnüglichen Aha-Erlebnis zum anderen.
Prof. Dr. phil. Klaus Bartels, Kilchberg am Zürichsee, ist Autor jahrzehntelang laufender Zeitungsrubriken in der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Neuen Zürcher Zeitung“. Für eine runde Tausendschaft seiner Kolumnen und für sein Standardwerk „Veni vidi vice. Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen“ (Verlag Philipp von Zabern, 12. Auflage, Mainz 2008) wurde er 2004 mit dem Jahrespreis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur ausgezeichnet. Die jüngste Buchveröffentlichung: Die Sau im Porzellanladen. 77 neue Wortgeschichten, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2008.
Der Eintritt ist frei. +++