Die Neugestaltung des Platzes vor der Holstentorhalle ist abgeschlossen. Bausenator Franz-Peter Boden sowie Renate Menken, Vorsitzende der Possehl-Stiftung, weihten den neuen Platz heute, 9. November 2009, ein. Bereits vor zwei Jahren wurde der direkte Vorplatz der historischen Halle mit Granitplatten befestigt. Mit der Vollendung der Platzgestaltung wird ein weiterer Baustein für eine über viele Jahre vorgenommene Umgestaltung der Wallanlage geleistet. Dazu zählen unter anderem die „Durchforstung“ des Baumbestandes auf der Wallanlage wie auch die Neugestaltung der Treppenanlage und Platzfläche an der Puppenbrücke. Die Einbindung der Holstentorhalle in das Ensemble an der Schnittstelle zwischen den landschaftlich geprägten Wallanlagen und der historischen Altstadt setzt dabei einen besonderen Akzent. Finanziert wurde das Bauvorhaben des zweiten Bauabschnitts von der Possehl-Stiftung mit einem Gesamtvolumen von 348 000 Euro. Hinzu kommt ein Eigenanteil der Hansestadt Lübeck in Höhe von rund 35 000 Euro.
Das rund 5300 Quadratmeter große Areal wird von einer offenen Rasenfläche geprägt und durch diagonal verlaufende Wegeachsen gegliedert. Der Hauptweg knüpft an die neue Fußgängerbrücke über die Trave an und schafft eine attraktive Verbindung in Richtung Touristeninformation und Bahnhof wie auch zu den Wallanlagen und zum Parkhaus an der Possehlstraße. Für die beiden Diagonalen wurde Klinker mit gelb-rötlichem Farbspiel verlegt. Die Plätze an den beiden Enden der Diagonalen wurden mit hochwertigen Betonplatten ausgestattet. Neben dem Kiosk ist eine Treppenanlage mit direkter Verbindung zur Wallstraße und in Richtung Salzspeicher entstanden. Parallel zum Holstentorplatz, sozusagen "in zweiter Reihe", wurde eine platzartige Wegefläche mit wassergebundener Decke gebaut, die zum Verweilen unter blühenden Bäumen einlädt. Hier sind sechs Zierkirschen bereits im Frühjahr 2008 gepflanzt worden. Sie blühen im April/Mai weiß und setzen durch eine kräftige rote Herbstfärbung markante Akzente. Zum Holstentorplatz schafft eine tischhohe, gut überschaubare Hecke die gewünschte Abschirmung zu dem pulsierenden Treiben an der Straße. Zusammen mit der Baumreihe entsteht ein halboffener Filter, der die Aufenthaltsqualität im Bereich der Rasenfläche stärkt und dabei die Blickbeziehungen vom Holstentorplatz zur Holstentorhalle offen hält.
Vor der Holstentorhalle entstanden die sogenannten Musikstufen, eine flache, etwa ein Meter hohe Bodenmodellierung, die nahezu einen Halbkreis beschreibt und sich dabei zum Gebäude öffnet. Zur Holstentorhalle ist die Bodenskulptur mit Sitzstufen in drei Reihen ausgestattet, an der Außenseite wurde eine Rasenböschung mit unterschiedlichen Böschungsneigungen modelliert, die an warmen Sommertagen auch als Liegefläche einlädt. Die Musikstufen bieten etwa 90 Zuschauern Platz. Zusätzlich könnte in der Innenfläche des Halbrundes eine Stuhlreihe für Zuschauer aufgestellt werden. Die Anlage steht für musikalische Veranstaltungen der Hochschule im Freien zur Verfügung. Im alltäglichen Gebrauch werden die Stufen zum Verweilen von Studenten, Passanten oder Touristen gleichermaßen genutzt.
Die Platzfläche wird an drei Seiten mit einer Hecke aus Eiben eingefasst. Damit wird zugleich der Pflanzenkanon der Wallanlagen aufgegriffen und das Plateau vor der Holstentorhalle zusätzlich hervorgehoben. Auf der großen Rasenfläche ist ein einzelner Solitärbaum, eine Gleditsie, bereits im Frühjahr vergangenen Jahres gepflanzt worden. Sie zeichnet sich durch einen lockeren Wuchs, eine lichte Krone und ein sehr reizvolles Farbspiel in gelb-grünen Farbtönen während der Sommermonate aus. Unter dem großen, alt eingewachsenen Ahorn am nördlichen Platzrand wurden 5000 Krokuszwiebeln gesetzt, die im zeitigen Frühjahr gelb blühen. Darüber hinaus sind an der Holstentorhalle im Rahmen des ersten Bauabschnittes bereits 6000 Zwiebelpflanzen gesetzt worden, die beidseits des Portals zwischen März und Mai einen Blütenteppich aus lila Krokussen und weißen Tulpen entfalten.
Der Schaukasten des Vereins Weltkulturerbe, der das historische Holstentor zeigt, ist sozusagen vom Kiosk in Richtung Touristinformation umgezogen. Der neue Standort ermöglicht einen deutlich besseren Blickwinkel zur Betrachtung des Ensembles rund um das Holstentor. Im Randbereich des gesamten Platzareals vor der Holstentorhalle sind, locker verstreut, 15 Sitzblöcke aus hochwertigem Beton mit Sitzauflage aus Holz placiert, die Touristen zum Verweilen einladen.+++